«Das hier war mal einzigartig, aber mittlerweile haben wir einige Stadtkurse», sagt Haas-Teamchef Günther Steiner vor dem GP in Monaco. «Man muss sich hier etwas einfallen lassen, damit wir auch in Zukunft wiederkommen. Jeder muss mit der Zeit gehen.»
Monaco, lange Zeit als «Kronjuwel» der Formel 1 über alle Zweifel erhaben, hat seinen Status in den vergangenen Jahren schleichend eingebüsst. Der Vertrag läuft noch bis 2025, der geringe wirtschaftliche Nutzen für die Rennserie und die sportlich oft ereignislosen Rennen trugen aber zu einer Entfremdung bei. Andere Interessenten gibt es ohnehin genug.
Überholen ist quasi unmöglich
«Die Zeiten haben sich geändert», meint Steiner, «es gibt viele Alternativen. Dieses Jahr kommt Las Vegas dazu, und wir haben das Nachtrennen in Singapur. Es gibt viele interessante Dinge, die es vor 20 Jahren noch nicht gab.»
Ähnlich äussert sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Zwar bringe Monaco noch immer einen Mehrwert, auch sei in den vergangenen 20 Jahren durchaus wirksam an der Infrastruktur gearbeitet worden. «Das einzige, was sich nicht ändert, ist die Strecke», sagt Horner. «Und die Autos sind mittlerweile so gross, dass ein Überholmanöver unter normalen Bedingungen quasi unmöglich ist.»
«Wenn uns heute jemand eine solche Strecke präsentieren würde, würden wir auf keinen Fall dort fahren», so der Brite. «Wir fahren hier, weil es Monaco ist, wegen der Historie, des Vermächtnisses, des Glamours.»
Für den «langfristigen Wert» des Standorts Monaco seien daher auch hinsichtlich Strecke Entwicklungen notwendig. «Es wäre toll, wenn echte Überholmöglichkeiten geschaffen würden, wenn der Kurs angepasst würde», so Horner. Eine Verlängerung der 3,337 km langen Strecke vor dem Eingang zum Tunnel wurde in den vergangenen Jahren immer wieder thematisiert, konkrete Pläne gab es aber nie.