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Motorrad Lüthi: Vernunft siegt über Leidenschaft

Tom Lüthi hat nach dem zweiten freien Training beim GP of the Americas entschieden, sein Renn-Comeback zu verschieben. Damit siegte seine Vernunft über die Leidenschaft. Der Entscheid zeugt von menschlicher Grösse.

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Herbert Zimmermann kommentiert und begleitet für SRF die Motorrad-Rennen.

Jeden Vollblut-Rennfahrer schmerzt es im Innersten, wenn er bei einem Rennen zuschauen muss. So war Tom Lüthi bei der Pressekonferenz vor dem Saison-Auftakt in Katar zwar freundlich, aber auch etwas mürrisch. Er musste seinen Verzicht bekanntgeben.

Reihum Bewunderung

Was für ein anderer Lüthi an diesem Freitagmorgen in Austin: Locker und lächelnd freute er sich, wieder auf sein Motorrad zu steigen. Reihum gab es für die Leistung, so schnell gesund zu werden, Bewunderung – sogar von den Rennärzten und der Konkurrenz.

Eine «reife» Niederlage

Doch das Lächeln verschwand nach dem ersten freien Training aus Lüthis Gesicht. Seine rechte Hand zitterte von der Anstrengung. Er gab Schmerzen zu, ohne dass man sich als Aussenstehender wohl vorstellen kann, wie gross diese sind. Der Zeitabstand zur Spitze? Kein Thema. Als Lüthi nach wenigen Runden des zweiten Trainings die Übung abbrach, zog er sich zuerst in den Büro-Container zurück. Sein Rennfahrer-Herz blutete.

Aber sein Hirn sagte zurecht, dass das Risiko zu gross ist. Sportlich bedeutet der Entschluss eine Niederlage. Mit dem zweiten «Nuller» wird die Aussicht auf den Weltmeister-Titel 2013 verschwindend klein. Aber nur ein reifer Mensch kann dazu stehen, dass er sich überschätzt hat. Und er lernt daraus, für den nächsten Anlauf.

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