Nach dem fürchterlichen Unfall von Moto3-Pilot Noah Dettwiler in der sogenannten «Sighting Lap» vor dem GP Malaysia in Sepang musste man eine Zeit lang mit dem Schlimmsten rechnen. Doch der Schweizer schwebte bald nicht mehr in Lebensgefahr und der Zustand des Solothurners verbesserte sich stetig.
10 Tage nach dem Horror-Crash gab sein Freund und Berater Tom Lüthi ein Gesundheits-Update, das sich sehr positiv anhört. «Ich bin mega froh. Noah macht riesige Fortschritte», sagte der 125-ccm-Weltmeister von 2005 gegenüber SRF. «Er hatte kürzlich einen weiteren Kopf-Scan – dort ist nun alles wieder okay.» Dettwilers Zustand habe sich so weit verbessert, dass er in die Schweiz überführt und hier weiter behandelt werden könne.
Lüthi wünscht sich mehr Trainingszeit
Lüthi ist mit Dettwilers Schwester Noëlle liiert und war beim Crash des 20-Jährigen auf der «Sighting Lap», die rund 20 Minuten vor dem GP-Start durchgeführt wird, in Sepang vor Ort. Dass es auf einer eigentlichen «Besichtigungs-Runde» zum schrecklichen Zwischenfall mit dem Spanier José Antonio Rueda (19) kommen konnte, erklärt sich der Motorrad-Experte von SRF so: «Über die letzten Jahre wurde die ‹Track Time› der Fahrer reduziert. Das heisst übersetzt, dass die Trainingszeiten gekürzt wurden. Zusätzlich wurde mit Ausnahme der MotoGP-Klasse das Warm-up vor dem Rennen gestrichen.»
Daher seien alle Fahrer bestrebt, so Lüthi, jede Minute auf der Strecke optimal zu nützen, die Maschine zu testen und zu pushen. Bei Dettwilers Unfall kommt hinzu, dass der Schweizer offenbar ein technisches Problem gehabt hat und deshalb viel langsamer als Rueda unterwegs gewesen ist.
Die reduzierten Trainingsumfänge sieht Lüthi vor allem bei den jüngeren Fahrern als problematisch an. «Speziell in der Moto3-Klasse haben die Newcomer immer weniger Zeit auf der Strecke. Sie müssen ohne viel Training sofort abliefern. Für einen MotoGP-Piloten, der schon lange dabei ist, ist das weniger ein Problem», erklärt der 39-Jährige. Er wünscht sich deshalb, dass die Fahrer in der Moto2 und der Moto3 ebenfalls in den Genuss eines Warm-ups vor dem Rennen kämen. «Auch wenn es nur 10 Minuten sind», so Lüthi.