Auf den letzten Metern seiner beispiellosen Karriere schossen dem grossen Valentino Rossi die Tränen in die Augen. Die Huldigungen seiner Kollegen, das riesige Feuerwerk der Veranstalter und die Glückwünsche aus aller Welt – emotionaler hätte der Abschied des neunfachen Weltmeisters kaum sein können.
Und obwohl er in Valencia «nur» 10. wurde , hatte der «Dottore» die grosse Bühne noch einmal für sich. Der WM-Titel war bereits vergeben (an Fabio Quartararo), der Tagessieg ging mit dem Italiener Francesco Bagnaia nicht an einen Einheimischen – so galt der grösste Jubel der 75'000 Zuschauer Valentino Rossi.
«Nicht Letzter geworden»
«Es war ein schönes Wochenende. Ich habe mir wegen der Emotionen Sorgen gemacht», sagte der 42-Jährige. Sein Resultat quittierte er mit den Worten: «Ich kann sagen, dass ich beim letzten Rennen nicht Letzter geworden bin.»
26 Saisons absolvierte Rossi in der Motorrad-WM, raste in 432 Rennen 235 Mal aufs Podest und landete 115 GP-Siege. Als seinen grössten Verdienst bezeichnet er die Tatsache, den Motorrad-Rennsport populärer gemacht zu haben.
Unmittelbar nach dem Rennen erhielt Rossi Nachrichten von Prominenten aus aller Welt. Roger Federer, Rafael Nadal, Gianluigi Buffon, Andrea Pirlo, Ronaldo, Tom Cruise oder Keanu Reeves würdigten in Videobotschaften Rossi als einen der «grössten Sportler in der Geschichte».
Künftig Teamchef
Der MotoGP geht der Sonnyboy nicht verloren. Rossi, einziger Champion in vier verschiedenen Klassen (125er, 250er, 500er, MotoGP), führt künftig sein eigenes Team. Für ihn fahren werden sein Halbbruder Luca Marini (24) und Marco Bezzecchi (22). Der Gefragteste im Paddock dürfte allerdings, wer sonst, Rossi sein.