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3 Geschichten zur WM-Abfahrt Slowenischer Stolz, Austria-Frust und eine schwedische Novizin

Die Frauen-WM-Abfahrt in Are deckte die gesamte Bandbreite an Emotionen ab. Wir haben für Sie drei Geschichten herausgepickt.

1) Triumphale Rückkehr

Ilka Stuhec ist die alte und neue Weltmeisterin in der Königsdisziplin. In fast schon bestechender Manier (0,23 Sekunden Reserve) verteidigte die 28-Jährige aus Maribor auf der um 500 m verkürzten Abfahrt in Are ihren Titel. Das gleiche Double war seit 3 Jahrzehnten keiner Rennfahrerin mehr geglückt. Nun aber hat Maria Walliser, die 1987 und 1989 bei den WM-Abfahrten ebenfalls zuschlagen konnte, eine Nachfolgerin gefunden. Ganz so nebenbei ist der WM-Titel in der prestigeträchtigen Speed-Disziplin seit 2015 fest in slowenischer Hand. Denn vor Stuhec hatte in Vail Tina Maze triumphiert.

Zwischen Stuhecs beiden Goldmedaillen liegt ein Kreuzbandriss, zugezogen bei einem Trainingsunfall im Herbst 2017 im Pitztal. Die 3-fache Juniorinnen-Weltmeisterin verpasste deswegen die gesamte letzte Olympiasaison. In den Rennen 5 und 6 seit ihrem Comeback distanzierte sie in Gröden bereits wieder alle und schaffte nun die endgültige Krönung.

2) Katzenjammer im ÖSV-Lager

Der empfindliche Nuller im österreichischen Frauenlager bleibt auch nach der 3. Entscheidung an diesen Titelkämpfen bestehen. Dabei hatten die Austria-Fahrerinnen im Vorfeld alle Vorteile auf ihrer Seite. Das Trio Nicole Schmidhofer, Ramona Siebenhofer und Stephanie Venier vereinte 5 Erfolge aus 6 Abfahrten in dieser Saison, bei jedem Rennen stellte der ÖSV im Minimum eine Athletin auf dem «Stockerl».

In Mittelschweden aber belegte Venier mit einem Rückstand von 4 Hundertsteln auf die Medaillenränge den frustrierenden 4. Platz. Auch die geschlossene Teamleistung mit den Rängen 4, 7 (Siebenhofer) und 9 (Schmidhofer sowie Tamara Tippler zeitgleich) kann nicht über die Schlappe hinwegtrösten.

Nicole Schmidhofer zuckt im Ziel mit den Schultern.
Legende: Ratlosigkeit Nicole Schmidhofer und ihre Teamkolleginnen gehören überraschend zu den Geschlagenen. Keystone

3) Via Schweiz an die Heim-WM

Auf Rang 34 von 37 Klassierten fühlte sich auch Ida Dannewitz ein bisschen als Siegerin. Als Jüngste im Feld mit Jahrgang 1999 bestreitet die Lokalmatadorin ihre WM-Feuertaufe. Im Weltcup hatte die junge Schwedin noch keinen Auftritt. Dafür war sie zuletzt in den Schweizer Bergen unterwegs und sammelte bei den Europacup-Rennen in Zinal, auf der Melchsee-Frutt und in Les Diablerets mehr oder weniger erfolgreich Punkte. Bei der Heim-WM sammelt sie nun Erfahrungen fürs Leben.

Die Schwedin Ida Dannewitz lässt sich im Ziel bei ihrem WM-Debüt feiern.
Legende: Genugtuung Die Schwedin Ida Dannewitz lässt sich im Ziel bei ihrem WM-Debüt feiern. Reuters

WM-Service

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.02.2019 11:50 Uhr

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