Der Standort von Walter Eichmann und Co. an dieser WM ist der Abschnitt Nummer 8 im unteren Bereich der Männer-Piste. Hier und natürlich «überall sonst, wo es gerade brennt» ist seine 10-köpfige Gruppe mit vorwiegend starken Muskeln im Einsatz. Die Teams sind beliebig zusammengewürfelt und multinational.
Eichmanns Equipe dirigiert der einheimische Fis-Skifahrer Jakob Eriksson (28). Mit Felix Degen sowie den in Schwingerkreisen bekannten Toggenburger Brüdern Pascal und Björn Schönenberger gehören ihr weitere Schweizer an. Total sind in Are 160 Volunteers der so genannten «Course Crew» zugeteilt.
«Wir leisten hier einen Knochenjob», sagt Eichmann, «vor allem ich mit meinen 71 Jahren bewege mich oft am Limit.» Einsätze von frühmorgens um 7:15 bis ca. 19:00 Uhr sind die Regel. Dazu kommt ein längerer Arbeitsweg, denn die Gruppe ist zum Bedauern des Schweizer Seniors 14 km ausserhalb von Are untergebracht.
Dann ist ausschliesslich noch Handarbeit gefragt.
Die bittere Kälte zu Beginn der Titelkämpfe mit Temperaturen von minus 21 Grad Celsius ist noch das Geringste, das Eichmann zusetzte. Aber der Pistenarbeiter schwärmt auch von den Eindrücken, vom tollen Teamwork und den Schönheiten der Natur, die auf ihn eine grosse Faszination ausübt.
Auch das Überwachen der Tore gehört dazu
Vom Zeitpunkt an, als die Rennpiste rund 10 Tage vor der WM fertig vorpräpariert war, sind auf der Strecke keine Maschinen mehr zulässig. «Dann ist nur noch Handarbeit gefragt», berichtet Eichmann.
Die Raupenfahrzeuge mit vorgespannter Fräse dürfen bloss am Rand entlang Schnee abtransportieren. Stattdessen werden mit Metallschaufeln der Schnee rausgeräumt, Sturzräume gebuddelt und die Strecke geglättet. Fast nach jedem Fahrer muss wieder Hand angelegt werden, weil die Athleten mit ihren starken Kanten grosse Rinnen zurücklassen.
«Wir richten auch Stangen, bohren die Löcher dafür, schlagen Keile ein, wechseln wenn nötig die Torfahnen aus und notieren Torfehler» erzählt Eichmann. Die Montage und Demontage der Netze gehört ebenso zum Pflichtenheft.
Für SRF sportmultimedia öffnet Eichmann sein Fotoalbum
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Bild 1 von 10. Das Tagewerk am Donnerstag. Während des Riesenslaloms der Frauen standen für Eichmann und Co. im Dauerregen diese Arbeiten an: B-Netze der Abfahrt ausgraben, einrollen und im Depot unterbringen ... Bildquelle: zVg.
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Bild 2 von 10. Auf den Berg mit dem Ratrac. ... hierfür musste die Gruppe infolge Einstellung der Gondel aufgrund zu starkem Wind mit dem Pistenfahrzeug hochtransportiert werden. Bildquelle: zVg.
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Bild 3 von 10. Gezeichneter Leader Jakob Eriksson. Der Schwede hat in Eichenbergers Equipe das Sagen. Bildquelle: zVg.
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Bild 4 von 10. Eine Gruppe mit augeprägtem Zusammenhalt. Walter Eichmann (Zweiter von rechts) mit seinen «Course-Crew»-Kollegen. Bildquelle: zVg.
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Bild 5 von 10. Allzeit bereit. Die Gruppe wartet am Rand der Piste, bis ihr Einsatz wieder gefragt ist. Bildquelle: zVg.
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Bild 6 von 10. Hoch oben am Berg. Bei der Ankunft mit Stirnlampen werden Walter Eichmann und Co. mit einem solchen Anblick entschädigt. Bildquelle: zVg.
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Bild 7 von 10. Als zu Beginn der Ttelkämpfe noch eisige Temperaturen herrschten. Von diesen Bedingungen schwärmt Walter Eichmann. Bildquelle: zVg.
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Bild 8 von 10. Ein weiteres Beispiel eines wundervollen Anblicks. Mit dieser Aussicht fällt einem das Arbeiten leichter. Bildquelle: zVg.
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Bild 9 von 10. Sicht für einmal schlecht. An diesem Tag ist bei den Schneewehen auf der Strecke wieder eine grosse Plackerei angesagt. Bildquelle: zVg.
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Bild 10 von 10. Heitere Stimmung und Spass. Auch das gehört trotz Knochenjob hin und wieder dazu. Bildquelle: zVg.
Sendebezug: SRF zwei, «are aktuell», 09.02.2019 18:20 Uhr