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Ein Kreis schliesst sich Are für Vonn: Ausgangspunkt und Ausklang zugleich

Lindsey Vonn wird bei der WM in Are letztmals als Skirennfahrerin am Start stehen. Im schwedischen Wintersport-Mekka erlebte sie einst ihre Initialzündung.

Die Verdienste von Lindsey Vonn in ihrer gut 18-jährigen Weltcup-Karriere sind beispiellos: 2-fache Speed-Weltmeisterin von 2009, Olympia-Gold 2010 in der Abfahrt, 4 Trophäen für den Gewinn des Gesamt-Weltcups sowie 82 Weltcup-Siege.

Und doch wäre Vonns Laufbahn irgendwie unvollendet, wenn sie es mit ihrem geschundenen Körper und ihren mittlerweile 34 Jahren nicht noch an die WM nach Are geschafft hätte.

Im 4. Anlauf klappte es

Denn an gleicher Stätte im Südwesten Schwedens eroberte die Amerikanerin vor einem Dutzend Jahren – und noch unter ihrem Mädchennamen Lindsey Kildow – ihre erste von total 10 Medaillen bei Grossanlässen.

Ich habe so lange darauf gewartet und bin nun sehr froh.
Autor: Lindsey Vonn 2007 in Are nach ihrer 1. WM-Medaille

Als 22-Jährige brach für sie endlich der Bann, nachdem sie bis zu diesem Zeitpunkt im Weltcup schon 21 Mal aufs Podest gerast war. Bei zuvor aber schon 3 Titelkämpfen (2 Mal Olympia, 1 Mal WM) war Vonn leer ausgegangen.

«Ich habe so lange darauf gewartet und bin nun sehr froh», stammelte sie in der grossen Euphorie ihre ersten Worte im Ziel, schon damals in bemerkenswertem Deutsch. Die Speedkönigin erinnert sich aber nicht nur an ihr Doppel-Silber in Are in Super-G und Abfahrt. «Es hatte reichlich Schnee und war ähnlich kalt!»

Trotzdem kein Platz für Sentimentales

Seit ihrem Debüt 2002 macht Vonn nun zum 11. Mal Halt in Are. 31 Rennen hat sie an diesem Berg bestritten. Letzten Winter weckte sie in der Abfahrt mit Rang 1 bei der WM-Hauptprobe nochmals hohe Erwartungen.

Nun soll für sie, die in dieser Saison gesundheitsbedingt erst 3 Mal im Weltcup am Start stehen konnte, das unwiderrufliche Finale folgen. Vonn entschied kurzfristig und schweren Herzens, nach Are einen Schlussstrich zu ziehen.

Angesprochen auf ihren Gemütszustand nach ihrem 11. Trainingsrang am Montag in der Abfahrt und tags vor dem WM-Super-G sagte sie: «Es ist nicht mein Traum, so aufzuhören, aber ich werde trotzdem versuchen, alles zu geniessen.»

Dann liess sie auch noch durchblicken, dass es für sie um mehr als um Sentimentalitäten geht: «Auch dank meinem Sieg im Vorjahr habe ich grosses Vertrauen in diese Strecke.»

Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 03.02.2019 18:30 Uhr

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