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Kristoffersen: «Nicht perfekt, aber schön»
Aus sportlive vom 15.02.2019.
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Kristoffersens WM-Gold-Coup Der Paukenschlag nach 22 verlorenen Duellen

Trotz 16 Weltcup-Siegen: Henrik Kristoffersen haftete ein Verlierer-Image an. In Are legte er dieses mit WM-Gold im Riesenslalom auf verblüffende Art ab.

Folgend eine Auflistung von Zahlen. Sie mögen unglaublich erscheinen und sicher nicht für den Gold-Coup Henrik Kristoffersens im WM-Riesenslalom von Are sprechen:

  • Erst 1 Weltcup-Sieg in dieser Disziplin hat der Norweger auf seinem Konto. Er kam vor einer halben Ewigkeit zustande: Am 21. März 2015 in Méribel, als für den ewigen Rivalen Marcel Hirscher mit 1,18 Sekunden Rückstand nur Rang 4 resultierte.
  • Bei jedem einzelnen Wettkampf in dieser Saison – 15 Mal an der Zahl – war Kristoffersen hinter Hirscher klassiert. Der «ewig Geschlagene» konnte selbst dann nicht in die Bresche springen, als Hirscher in Madonna di Campiglio auf Platz 26 durchgereicht wurde. Kristoffersen schied im 2. Lauf aus.
  • Die Serie von Niederlagen im Direktvergleich hält saisonübergreifend (inkl. Olympia) sogar seit 22 Rennen an, letztmals stand der impulsive Nordländer bei seinem Slalom-Sieg in Kitzbühel Anfang 2018 Hirscher (2.) vor der Sonne.

Nun aber warf Kristoffersen im grössten Ski-Schaufenster all diese Statistiken über Bord. Bei seiner 4. WM-Teilnahme eroberte er die erste Medaille – und gleich die goldene. Dies 4 Jahre nach seinem letzten von 6 WM-Titeln auf Stufe Junioren.

Das Haar in der Suppe

Kristoffersen, mit der Nummer 1 gestartet und 3. bei Halbzeit, schrie nach seinem fulminanten 2. Lauf die Freude in den Nachthimmel hinaus. Als Hirscher um 2 Zehntel hinter ihm zurückgeblieben war, setzte er sich im Zielraum in den Schnee.

Der Moment von der Anspannung bis zur Erlösung sei kaum auszuhalten gewesen. «Denn am Berg kann ich selbst Einfluss nehmen», führt der Wikinger aus, «hinterher aber liegt die Kontrolle nicht mehr bei mir. Darum war ich während der Warterei deutlich nervöser als noch unterwegs.»

Perfekt war der 2. Lauf nicht, das nervt mich im Nachhinein doch ziemlich.
Autor: Henrik Kristoffersen

So emotional man den 24-Jährigen kennt, so abgeklärt wirkte er nach seinem Triumph, dem 2. Gold für Norwegen (nach Kjetil Jansrud in der Abfahrt) in Are. «Ich bin voll am Limit und auf totales Risiko gegangen», erklärt er, «aber perfekt war der Durchgang nicht, das nervt mich im Nachhinein doch ziemlich.»

Das Lob für das Umfeld

Der unterlegene Hirscher spricht von einem «verdienten Weltmeister» und adelt Kristoffersen als einen der besten Skifahrer überhaupt. Der Angesprochene gab das Lob weiter: «Mein Erfolg hier ist das Produkt eines einzigartigen Umfelds – angefangen bei meinem Vater.»

Und dann musste Kristoffersen schauen, dass er zügig raus aus dem Rummel und hin zu Nachtessen und Physio kam. Denn im Jämtland wartet am Sonntag das nächste grosse Vorhaben.

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Hirscher: «Henrik hat es verdient»
Aus sportlive vom 15.02.2019.
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Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.02.2019 14:00 / 17:20 Uhr

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