Diese Bilder sind für Skifans leider nichts Neues: Laurenne Ross landet in einem Speed-Rennen anstatt im Ziel in den Fangnetzen. Immer wieder hatte die Amerikanerin in ihrer Karriere mit Stürzen zu kämpfen. Und just als sie wieder auf dem aufsteigenden Ast war, passierte es wieder.
Zwei weitere Stürze
Nachdem Ross bereits beim WM-Super-G frontal in ein Tor gefahren war, kam es beim Warm-Up zum Abfahrtstraining am Donnerstag zu einem weiteren folgenschweren Sturz. Die 30-Jährige zog sich neben zahlreichen blauen Flecken auch eine Knieverletzung und eine Gehirnerschütterung zu. Ein Start bei der Abfahrt damit ausgeschlossen, die WM vorzeitig beendet.
«Die beiden Stürze waren für mich ein Schock», erklärt Ross. Sie habe sich zuletzt erstmals seit zwei Jahren wieder sicher gefühlt, sei ohne Angst und Zweifel gefahren. «Ich kann momentan noch nicht abschätzen, wie sehr mich das Ganze mental belasten wird. Es ist noch zu frisch.»
Vom Pech verfolgt
Beckenbruch, Kreuzbandriss, ausgekugelte Schulter, Fingerbrüche, Schnittwunden – die Krankenakte der Speed-Spezialistin ist lang. «Ich habe mich auch schon gefragt: ‹Weshalb trifft es immer mich?›», gibt Ross zu.
Ich plane momentan nur Tag für Tag.
Am Ende überwiege aber die Dankbarkeit. «Ich darf meine Leidenschaft ausüben. Die ganzen Reisen, der Winter in Europa – ich kann mich glücklich schätzen», so die Athletin aus Oregon.
Reha statt Rennen
Am Sonntag erwies Ross Lindsey Vonn, die ihr letztes Karriererennen bestritt, im Zielraum die Ehre. Mit Krücken und Kopfschmerzen fieberte sie mit ihrer Teamkollegin («sie wird mir extrem fehlen») mit.
Am Montag wird Ross die Heimreise antreten. Während ihre Kolleginnen wieder um Weltcuppunkte kämpfen werden, beginnt für sie ein weiterer Reha-Prozess. Ob sie noch einmal zurückkommt? «Ich möchte nicht so weit vorausblicken, ich plane momentan nur Tag für Tag.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 5.2.19, 11:50 Uhr