«Es war ein Traum, ein Wunsch, ein Ziel, das ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Ich hätte immer gerne eine Medaille im Riesen geholt», sagt Lara Gut-Behrami zu ihrer Goldmedaille in Cortina . Ihr Traum ging also in Erfüllung.
Von ihr lasse ich mich gerne ablösen.
Der Müdigkeit endlich getrotzt
Unerwarteterweise, wie Gut-Behrami einschätzt, habe sie diesen Titel geholt: «Ich war gefühlt noch nie so müde in meinem Leben wie heute. Und der 2. Lauf war so lang und anspruchsvoll.» Bei den vergangenen Weltmeisterschaften sei die Müdigkeit denn auch immer das grosse Problem gewesen.
Auch darum löste die Tessinerin Sonja Nef erst 20 Jahre später als letzte Schweizer Riesenslalom-Weltmeisterin ab. «2001 ist die erste WM, an die ich mich erinnern kann. Von Sonja mit ihrer Goldmedaille hatte ich damals ein Poster im Zimmer», schwärmt Gut-Behrami von der Frau ihres ehemaligen Cheftrainers und Unterstützers Hans Flatscher.
Nef hielt es während des Rennens nicht mehr auf dem Sessel: «Ich musste stehen, konnte nicht mehr sitzen.» Die Weltmeisterin von 2001 ist voll des Lobes für Gut-Behrami: «Lara ist ein Vollprofi und so souverän geworden. Wie sie sich nach den beiden ersten Medaillen zurückgezogen hat, ganz ruhig geblieben ist und dann so im Riesen runtergezogen hat. Von ihr lasse ich mich gerne ablösen.»
Im Schweizer Allzeit-WM-Medaillenspiegel katapultiert sich Gut-Behrami mit ihrem 2. Sieg in die Top 10. Nur 7 Athleten waren erfolgreicher. Wenn man alleine die Anzahl Medaillen betrachtet, liegt sie mit deren 8 sogar auf Platz 2 hinter Pirmin Zurbriggen (9).
Für Gut-Behrami ist die WM in Cortina nach dem Riesenslalom-Triumph zu Ende. Überhaupt war die WM für die 29-Jährige ein riesiger Erfolg: Als Schweizerin 2 Goldmedaillen (Riesenslalom und Super-G) an derselben WM gewinnen, das war zuletzt Maria Walliser 1987 in Crans-Montana gelungen (Abfahrt und Super-G). Gut-Behrami holte wie Walliser dazu noch Bronze (Gut in der Abfahrt, Walliser im Riesenslalom).