Die Schnellsten
Resultate
An Favoritinnen auf den Sieg hatte es nicht gemangelt, doch für die Dramaturgie auf der Planai zeichneten zwei Aussenseiterinnen verantwortlich. Die Italienerin Nadia Fanchini stellte mit der Startnummer 2 eine Zeit auf, die von keiner Fahrerin erreicht wurde – bis Marion Rolland als 22. sie um 0,16 Sekunden von der Spitze verdrängte.
Der 30-jährigen Französin liegt die Strecke in Schladming offensichtlich. Im vergangenen Frühling fuhr sie hier ihre einzigen beiden Weltcup-Podestplätze überhaupt heraus. Rolland wurde 2. in der Abfahrt und 3. im Super-G. Ein Sieg im Weltcup blieb ihr verwehrt. Bei einer WM hatte sie es noch nie auf ein Podest geschafft.
Erst im Ziel gute Gefühle
Rolland rang im Ziel nach Worten. «Ich wollte diese Medaille unbedingt. Entsprechend glücklich bin ich», freute sich die Französin. Trotz ihrer Erfolge verbindet sie mit der Piste aber keine ungetrübte Liebe: «Ich wusste aus den Trainings, dass das Gefühl nicht besonders gut sein würde. Es galt, bis zum letzten Tor konzentriert auf den Skiern zu stehen.»
Fanchini trauerte dem verpassten Sieg nicht nach. «Im oberen Teil habe ich einige Fehler gemacht, da fuhren viele Athletinnen schneller. Trotzdem ist es ein unglaublicher Tag für mich, mehr kann ich mir eigentlich nicht wünschen.»
Kamer hauchdünn geschlagen
Hinter Rolland und Fanchini holte die Deutsche Maria Höfl-Riesch WM-Bronze - hauchdünn vor Nadja Kamer. Die Schwyzerin verpasste ihr erstes WM-Podest nur um 4 Hundertstel. Auf die überraschende Siegerin verlor Kamer 0,74 Sekunden.
«Als Höfl-Riesch im Klassement vor mich fuhr, dachte ich, dass es nicht für eine Medaille reichen würde», meinte eine enttäuschte Kamer im Zielraum. Die Schweizerin haderte auch mit den schlechten Sichtverhältnisssen, welche während ihrer Fahrt geherrscht hatten. Höfl-Riesch pflichtete ihr bei: «Die Sichtverhältnisse waren unterschiedlich und haben die ohnehin schon schwere Strecke noch anspruchsvoller gemacht.»
Die meisten Fahrerinnen büssten auf dem zweiten, eisigen Teil der Planai viel Zeit auf die Spitze ein. So auch Lara Gut, welche die Top 10 mit knapp 2 Sekunden Rückstand ebenso klar verpasste wie Marianne Kaufmann-Abderhalden. Die beiden Schweizerinnen klassierten sich auf den Plätzen 16 und 20.
Weitere Enttäuschung für Österreich
Eine weitere Enttäuschung setzte es für die Ausrichter-Nation Österreich ab. Mitfavoritin Anna Fenninger fand die schnelle Linie nie, verlor kontinuierlich viel Zeit und belegte Rang 11.
Gisin stürzt schwer
Die schwierige Piste, die härter präpariert war als im Weltcup üblich, forderte ihren Tribut. Zu den zahlreichen gestürzten Fahrerinnen zählte auch die Schweizerin Dominique Gisin.
Die Engelbergerin verlor die Kontrolle über ihren Aussenski, prallte in die Netze und zurück auf die Piste. Gisin wurde zur Untersuchung ins Spital gebracht, sie klagte über Schmerzen in der Hand.