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Nie war im ganzen Winter eine Französin im Weltcup zuoberst auf dem Treppchen gestanden. Doch an der WM in Schladming sorgen sie - wie auch ihre männlichen Teamkollegen (Silber und Bronze) - für Furore: Nach Marion Rollands Triumph in der Abfahrt geht Gold auch im Riesenslalom nach Frankreich, erstmals seit 20 Jahren und Carole Merle.
Für Tessa Worley ist es die 3. WM-Medaille. In Garmisch vor 2 Jahren hatte sie bereits Bronze im Riesenslalom und Gold mit dem Team gewonnen. Das Team war auch in Schladming eine wichtige Komponente des Erfolgs. «Jeder in der Mannschaft hatte nach der tollen 1. WM-Woche ein Lächeln im Gesicht, das hilft allen», so Worley. Sie habe bei den ersten Medaillen-Gewinnen mitgefiebert und angefeuert. «Dann dachte ich: 'Das könnte mir auch gelingen'.»
Ruhe und Konzentration
Es gelang ihr auf imponierede Art und Weise. 2 Mal fuhr Worley auf der welligen und anspruchsvollen Piste Laufbestzeit. «Ich bevorzuge so schwierige Hänge wie hier, habe also gewusst, dass diese Piste mir liegt», so die Französin. Sie habe aber trotzdem nicht zu viel pushen dürfen. «Das ist mir gelungen.»
Die Freude darüber war immens. «Es ist ein grossartiges, ein unglaubliches Gefühl», versuchte Worley ihre Emotionen zu beschreiben. Den Schlüssel zum Erfolg sah sie vor allem im Fokussieren auf das Wesentliche. «Ich dachte nie daran, was heute passieren könnte. Ich dachte nie an die Medaillen. Die Ruhe zwischen den beiden Läufen zu bewahren war entscheidend.»
In der Skischule in Neuseeland
Als Tochter einer französischen Mutter und eines australischen Vaters wuchs Worley nahe der Schweizer Grenze in Hochsavoyen auf. Ihre Kindheit verbrachte sie zur Hälfte in Frankreich und Neuseeland, wo ihre Eltern eine Skischule eröffnet hatten. So war sie quasi das ganze Jahr über auf den Ski.
Bereits mit 16 Jahren gab sie im Weltcup ihr Debüt und erzielte dabei sogar ihre ersten Weltcup-Punkte (29. Rang). Im Alter von 19 Jahren siegte Worley erstmals. Bis heute folgten weitere 6 Triumphe, alle in der Sparte Riesenslalom. Nach ihrem 1. WM-Gold ist sie auf den Geschmack gekommen: «Ich liebe dieses Gefühl. Jetzt will ich noch mehr Medaillen».