Auch 15 Jahre nach seinem Karriereende ist der Name Lasse Kjus im Ski-Zirkus noch präsent. Speziell dann, wenn wieder ein Grossanlass wie WM oder Olympia vor der Tür steht.
5 Olympia-Medaillen und 11 WM-Medaillen hat der am Donnerstag 50 Jahre alt werdende Norweger in seiner Sammlung. Nur sein langjähriger und ebenso erfolgreicher Zimmerkollege Kjetil André Aamodt hat mehr WM-Edelmetall – nämlich 12 – gewonnen.
Unvergessen in Kjus' Karriere bleibt die Saison 1998/99. Er sicherte sich nicht nur zum 2. Mal die grosse Kristallkugel, sondern triumphierte nach Siegen in den Klassikern von Val d'Isère, Gröden, Wengen und Kitzbühel auch in der Abfahrts-Disziplinenwertung. Seine ganz grosse Stunde sollte aber an der WM in Vail/Beaver Creek schlagen.
Ein Rekord für die Ewigkeit?
In sämtlichen 5 Disziplinen schnappte sich Kjus eine Medaille. Der Allrounder gewann Gold im Super-G und Riesenslalom, hinzu kamen 3 Silbermedaillen in Abfahrt, Slalom und Kombination – etwas, das zuvor und seither unerreicht blieb. Vor Kjus gab es 3 Männer, die jeweils 4 Medaillen gewonnen hatten: Pirmin Zurbriggen, Jean-Claude Killy (FRA) und Toni Sailer (AUT).
Auch an den Olympischen Spielen hinterliess der «grosse Schweiger», wie er aufgrund seiner knappen Antworten bei Interviews genannt wurde, seine Spuren. Nachdem er in Lillehammer 1994 in der Kombination das einzige Mal eine Goldmedaille hatte gewinnen können, kamen in Nagano 1998 und Salt Lake City 2002 noch drei silberne und eine bronzene dazu.
Kjus blieb dem Sport auch nach seiner Karriere treu. Und bewies Qualitäten als Unternehmer. Vor fast 20 Jahren gründete er die Skibekleidungsmarke Kjus, die 2019 von einem amerikanischen Golfausrüster gekauft wurde.