Bei den Alpinen stehen in dieser Saison insgesamt 87 Wettbewerbe im Kalender: 45 bei den Männern, 41 bei den Frauen, dazu ein Teamwettbewerb. Das sind 2 mehr als im vergangenen Winter, als im Weltcup 74 Wettbewerbe ausgetragen wurden, dazu 11 bei der WM im schwedischen Are.
In diesem Winter finden keine WM oder Olympischen Spiele statt. Dafür werden im Februar im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking die ersten Weltcup-Rennen in China ausgetragen.
Kasper weist Kritik teilweise zurück
«Es ist keine Frage, wir sind am Limit», gestand Gian Franco Kasper, Präsident des Internationalen Ski-Verbandes FIS, vor dem Saisonauftakt am Wochenende in Sölden. Für die Athleten sei es «schwierig». Gleichzeitig wies der Bündner die Kritik teilweise zurück: «Die FIS ist nicht da, um die Rennen zu verhindern, sondern zu veranstalten.»
Wenn ich mir den Rennkalender anschaue, sehe ich meine Frau vielleicht 5 Tage im ganzen Winter.
Auch von den Ski-Stars und Trainern gab es Reaktionen zur Problematik. «Es scheint so, dass es jedes Jahr mehr und mehr Rennen werden», sagte Dominatorin Mikaela Shiffrin (USA) in Sölden. Für den neuen deutschen Männer-Cheftrainer Christian Schwaiger sei es ein «Wahnsinn», bei diesem Programm 4 Disziplinen zu betreuen: «Wenn ich mir den Rennkalender anschaue, sehe ich meine Frau vielleicht 5 Tage im ganzen Winter.»
Auch Maier und Knauss klagen
Zuvor hatte unter anderem Österreichs «Herminator» Hermann Maier, einst in drei Disziplinen erfolgreicher Doppel-Olympiasieger von 1998 und mehrfacher Gesamtweltcupsieger, über die «inflationäre» Entwicklung geklagt. Der ehemalige österreichische Ski-Rennläufer und heutige TV-Experte Hans Knauss sagte: «Es ist ja verrückt. Es ist zu viel, auch für die Zuschauer.»
Schlankeres Programm bei anderen Sportarten
Im Vergleich zu anderen Wintersportarten haben die Alpinen die grösste Belastung. Der Kalender der Skispringer umfasst insgesamt 59 Wettbewerbe. Die Biathleten sollen inklusive der 12 WM-Rennen, die zum Weltcup zählen, 68 Wettbewerbe bestreiten. Die Langläufer kommen auf jeweils 35 Einzelrennen.
Sendebezug: Morgengespräch, Radio SRF 1, 25.10.19, 6:20 Uhr