«Eigentlich war ich lange gegen die Sportpsychologie», erklärt Ramon Zenhäusern. Längst hat diesbezüglich aber ein Wandel im Kopf des Oberwallisers – und folglich auf der Skipiste – stattgefunden.
Denn der 26-Jährige vertraut seit Sommer 2017 auf die Dienste von Mentaltrainer Frank Trötschkes. Im Februar verblüffte der Slalomspezialist, der im Weltcup bis dato in dieser Disziplin keinen Podestplatz hatte vorweisen können, bei den Winterspielen mit der Silbermedaille. Der Olympia-Sieg mit dem Schweizer Alpin-Mixed-Team rundete den Coup in Pyeongchang ab.
Der 2-Meter-Mann musste Grösse zeigen
Endlich hatte es Zenhäusern geschafft, seine Leistungen aus dem Training ins Rennen zu transportieren. Denn dort habe er zuweilen Bestzeiten «nur so hingeklöpft». Zusätzlich zum Grundvertrauen wurde dem Athleten neues Selbstbewusstsein eingeimpft.
Das funktionierte so: Ironischerweise musste der 2-Meter-Hüne erst lernen, Grösse zu zeigen. «Vorhin hatte er oft eine gebückte Haltung. Deshalb war eine neue Einstellung nötig, Ramon musste Sicherheit gewinnen», führt sein Mentalcoach aus.
In luftiger Höhe und am Ball
Heute lebt Zenhäusern nach dem Motto «Geht nicht gibts nicht» und ist bereit, weiter neue Wege zu beschreiten. So findet das Sommertraining losgelöst von der Swiss-Ski-Equipe in seiner Heimat statt. Und es beinhaltet überraschende Elemente:
- Trampolin: Das ist der einzige Ort, wo der sportliche Riese abhebt.
- Tennis: «Ich mag es, polysportiv zu sein und meine koordinativen Fähigkeiten zu verbessern. Das ist relevant für meine Körpergrösse.»
Erfahren Sie im untenstehenden Videobeitrag, weshalb Zenhäusern aktuell als Einzelgänger unterwegs ist, warum er nie ein Speedfahrer wird und wie er sich an die WM 2019 in Are herantastet.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 12.09.2018 22:35 Uhr