Anfang März ist die Weltcup-Saison im Ski alpin aufgrund der sich rasant ausbreitenden Coronavirus-Pandemie abgebrochen worden – zum ersten Mal in der über 50-jährigen Geschichte.
2020 wäre ein wichtiges Jahr
Nun, kurz nach dem eigentlichen Ende der Rennsaison, wären die Skifahrerinnen und Skifahrer nicht etwa im Urlaub, sondern sie würden die Weichen für die nächste Saison stellen.
Und 2020 wäre dabei eigentlich ein wegweisendes Jahr gewesen: Denn nur in den geraden Jahren kann die Skimarke gewechselt werden. Dafür absolvieren die Athleten jeweils zwischen Ende März und Anfang April wichtige Materialtests: Dann, wenn sie selber noch in Topform sind und die Schneeverhältnisse noch gut sind.
Frist für neue Verträge verlängert
Eigentlich. Denn aufgrund der Corona-Krise ist selbstredend auch dies ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Während normalerweise die neuen Verträge mit den Ausrüstern bis am 30. Juni unterzeichnet sein müssen, wurde die Frist deshalb bis am 30. September verlängert.
Sie werden gefordert sein, in einem kurzen Fenster bis zum Saisonstart ihr neues Material abstimmen zu können.
Während niemand weiss, bis wann der Ausnahmezustand dauert, steht den «wechselwilligen» Fahrerinnen und Fahrern wohl ein stressiger Sommer bevor. Walter Reusser, Alpindirektor bei Swiss Ski, sagt: «Sie werden gefordert sein, in einem kurzen Fenster – zwischen Juli und August, dann, wenn es wieder losgeht – bis zum Saisonstart ihr neues Material abstimmen zu können.»
Doch nicht nur für die Athleten ist die momentane Situation schwierig, sondern auch für die Hersteller. Die Produktion ist pausiert, finanzielle Engpässe drohen – dies wiederum dürften dann die Fahrer zu spüren bekommen. «Wir werden gut miteinander planen müssen, damit überhaupt alle Athleten neue Skis erhalten», blickt Reusser voraus.
Traditionell findet Ende Oktober in Sölden der Saisonprolog statt, während die Saison ab Anfang Dezember so richtig losgeht. Doch momentan steht in den Sternen, wie es im Herbst aussehen wird.