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St-Germain: «Ich verstehe nicht, was gerade passiert» (franz.)
Aus Sport-Clip vom 18.02.2023.
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Ski-WM in Méribel St-Germain: «Ein Platz in den Top 5 war mein Ziel»

Im Weltcup noch nie besser als 5. holt Laurence St-Germain in Méribel WM-Gold und überrascht damit sich selbst am meisten.

«Was passiert denn hier?» So ganz zu begreifen schien Laurence St-Germain ihren überraschenden Triumph im WM-Slalom in Méribel unmittelbar nach der Entscheidung selber nicht so recht. Die Frage an die drittplatzierte Lena Dürr, wohin sie bei der Siegerehrung denn zu stehen habe, veranschaulichte die Unerfahrenheit der Kanadierin.

Im Weltcup ist St-Germain zwar kein unbeschriebenes Blatt und doch hatten die 28-Jährige vor dem Rennen wohl nur wenig auf der Rechnung. Schon im 1. Lauf zeigte die mit Startnummer 18 angetretene St-Germain aber, dass an diesem Tag mit ihr zu rechnen sein wird. Als Halbzeit-Dritte lieferte die Frau aus Québec ihr Meisterstück im 2. Durchgang ab. Auf der gezeichneten Piste schaltete sie voll auf Angriff und stellte eine Zeit auf, an der sich später auch Dominatorin Mikaela Shiffrin die Zähne ausbeissen sollte.

Eine wirkliche Erklärung für den grössten Erfolg ihrer Karriere hatte St-Germain nicht. Einen Platz in den Top 5 oder Top 6 habe sie sich als Ziel gesetzt. Die Kanadierin war in dieser Saison nur schleppend in die Gänge gekommen. Just bei der Hauptprobe im tschechischen Spindlermühle fuhr sie Ende Januar mit dem 7. Platz ihr Saison-Bestergebnis heraus. Dort habe sie endlich herausgefunden, was ihr fehlt und danach viel Zeit in hartes Training investiert. «Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Leistung», fasste sie ihren gelungenen Samstag zusammen.

Laurence St-Germain.
Legende: Kann ihr Glück kaum fassen Laurence St-Germain. IMAGO / Bildbyran

WM der Überraschungen

Der Überraschungs-Erfolg der Kanadierin ist irgendwie typisch für diese WM. Schon im Super-G (Marta Bassino) und in der Abfahrt (Jasmine Flury) holten Fahrerinnen den Titel, die in der jeweiligen Disziplin im Weltcup zuvor noch nie reüssiert hatten. Mit Landsmann James Crawford, dem Weltmeister im Super-G, hatte St-Germain diesbezüglich auch ein Vorbild aus dem eigenen Lager.

Noch länger ist es her, seit Kanada im Slalom das letzte Mal über WM-Gold jubeln durfte. 1960 holte sich Anne Heggtveit in Squaw Valley mit einem Vorsprung von über drei Sekunden den WM-Titel. Ganz so gross war die Differenz auf die zweitplatzierte Shiffrin an diesem Samstag nicht. St-Germains Freude tat dies selbstredend keinen Abbruch.

SRF zwei, sportlive, 18.02.2023, 13:05 Uhr;

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