Erst 21 Jahre alt ist Wendy Holdener. Dennoch bestreitet sie bereits ihre 4. Titelkämpfe. In Beaver Creek startet sie am Samstag nach dem Team-Event und dem Riesenslalom bereits zum 3. Mal, erstmals mit Aussichten auf eine Top-Klassierung.
Mit Gelassenheit in den Angriff
Rang 17 resultierte für die Schwyzerin im Riesenslalom. «Mit dem 1. Lauf (Platz 15) darf sie zufrieden sein, so gut ist sie in dieser Disziplin noch nie gefahren», analysiert SRF-Co-Kommentator Michael Bont. Der 2. Durchgang sei dann nicht mehr optimal gewesen.
Für den Slalom vom Samstag ist für Bont vor allem eines wichtig: «Holdener muss die Mischung zwischen vollem Angriff und einer gewissen Lockerheit finden. Mitnehmen kann sie zudem den Rennrhythmus. Und dass die Slalom-Strecke zu drei Vierteln identisch mit derjenigen des Riesenslaloms ist, wird sicher kein Nachteil sein.»
Alles möglich - auch für Holdener
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich Holdener in diesem Winter eindrücklich an die Spitze zurückgearbeitet: Rang 3 in Kühtai - ihr zweites Weltcup-Podest - und Rang 4 in der Hauptprobe in Flachau belegen dies eindrücklich. «Dieses letzte Resultat in Flachau hat mich beeindruckt. Da konnte sie in einem hochklassigen Rennen mit den absoluten Top-Cracks mithalten», so Bont.
Der 41-Jährige erwartet für den Frauen-Slalom viel Spannung. «5 verschiedene Siegerinnen bei 6 Rennen - das sagt schon alles», meint Bont. Alles möglich auch für Holdener? «Sie hat das Potenzial für eine Medaille. Das ist nicht aus der Luft gegriffen, das ist realistisch. Das würde bedeuten, dass ihre 3. Podestplatzierung bereits ein WM-Podest ist - sie hat die Voraussetzungen dafür.»
Lernprozess durchlaufen
Holdener bestreitet trotz ihres jungen Alters bereits ihre 5. Weltcup-Saison. Erfahrung im Stangenwald konnte sie also sammeln. Bont sieht bei ihr vor allem eine klare Entwicklung, ein Vorankommen: «Sie musste lernen, mit ihren Schwächen umzugehen. Sie musste das Ungestüme, den übermässigen Willen, in den Griff kriegen - und das tat sie.»
Holdeners technische Fähigkeiten müsse man nicht gross kommentieren. «Da hat sie alles beisammen. Und schnell ist sie sowieso. Wenn nun am Samstag alles passt und das nötige Glück auch noch vorhanden ist, können wir uns freuen.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 12.02.2014, 17:45 Uhr.