Resultate
Nur drei Wochen nach ihrem beim Sturz im Super-G von Cortina erlittenen Schienbeinkopf-Bruch meldet sich Dominique Gisin zurück. Alleine die Tatsache, dass die Engelbergerin am Donnerstag beim Riesenslalom am Start sein wird, kommt für sie einem Sieg gleich. Nur «dabei sein» reicht Gisin aber bei weitem nicht.
«Ich bin mir bewusst, dass das Ganze für mich eine grosse Herausforderung darstellt», sagte Gisin nach ihrer Ankunft in Beaver Creek vergangenen Freitag. Trotzdem sei sie zuversichtlich, ein gutes Ergebnis abliefern zu können, so die 29-Jährige.
Gisins Ausrufezeichen in Kühtai
Während Gisin mit dem 7. Rang im Riesenslalom in Kühtai ein Ausrufezeichen gesetzt und ihr klar bestes Saisonergebnis realisiert hatte, hinkt Lara Gut ihrer Form aus der vergangenen Saison noch hinterher. Vor Jahresfrist reiste sie mit dem Sieg in Sölden und Platz 2 in Val d’Isère im Gepäck an die Olympischen Spiele in Sotschi. In der laufenden Saison hat die Tessinerin nur einen 18. Rang (Kühtai) vorzuweisen.
Vorbereitung fernab des WM-Rummels
Komplettiert wird das Schweizer Team von den beiden Slalom-Spezialistinnen Michelle Gisin und Wendy Holdener. Den letzten Schliff haben sich die beiden Swiss-Ski-Athletinnen in Aspen, zwei Autostunden von Beaver Creek entfernt, geholt. «Der Hang und die Bedingungen hier sind optimal. Und wir haben hier unsere Ruhe und können uns voll aufs Training konzentrieren», erklärte die jüngere der Gisin Schwestern.
Der Einstand von Michelle Gisin im Weltcup war im Oktober in Sölden mit Rang 17 zwar verheissungsvoll verlaufen, danach folgte aber der Ausfall in Aspen und die Nicht-Qualifikation für den 2. Lauf im schwedischen Are. «Ich werde Vollgas geben, alles andere bringt nichts», lautet denn auch ihre Devise für den Riesenslalom am Donnerstag.
Vier Rennen - fünf Siegerinnen
Obwohl die Schweizerinnen den Riesenslalom als klare Aussenseiterinnen in Angriff nehmen werden, dürfte ihnen der bisherige Saisonverlauf immerhin in gewisser Weise etwas Mut machen.
Eine klare Favoritin auf den Titel hat sich bisher nämlich nicht herauskristallisiert. Bei den vier bisherigen Rennen gab es fünf verschiedene Siegerinnen: Anna Fenninger/Mikaela Shiffrin (zeitgleich in Sölden), Eva-Maria Brem (Aspen), Sara Hector (Kühtai) und Tina Maze (Are).
Seriensiegerin Maze gibt sich angriffig
Angesichts ihres bisherigen WM-Auftritts (2x Gold, 1x Silber) dürfte Maze auch am Donnerstag wieder weit vorne mitmischen - der Erfolgshunger der Slowenin ist nach drei Medaillen noch lange nicht gestillt. «Ich weiss, ich kann es schaffen», sagte die derzeit beste Allrounderin, «auch, wenn es nicht einfach wird.»
Sendebezug: SRF zwei, «Vail live», 11.02.2015, 22:45 Uhr