Erstmals seit 2006 konnte dieses Jahr der traditionelle Weltcup-Auftakt in Sölden bei den Frauen nicht durchgeführt werden. Deshalb findet in diesem Winter der erste Riesenslalom nicht auf dem Rettenbachgletscher statt, sondern in Killington. Im Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA werden seit 2016 Weltcuprennen ausgetragen. Der letzte «Riesen» wurde 2019 von der Italienerin Marta Bassino gewonnen.
Mit Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Wendy Holdener und Camille Rast gehören vier Schweizerinnen im Riesenslalom zur erweiterten Weltspitze. Eine Siegfahrerin ist in dieser Disziplin indes bislang nur die Tessinerin. Die Riesenslalom-Weltmeisterin 2021 hat im Weltcup viermal einen «Riesen» gewonnen. Der letzte Triumph von Gut-Behrami liegt indes schon etwas mehr als 6 Jahre zurück. Gleichwohl steigen die Schweizer Spitzenfahrerinnen ambitioniert in den Riesenslalom vom Samstag (1. Lauf ab 15:55 Uhr live bei SRF).
Keine Prognose von Gisin
Ein besonderes Rennen wird es für Gisin. Die Engelbergerin wechselte im Sommer die Skimarke. Nach vielen Jahren und grossen Erfolgen mit Rossignol ist die 28-Jährige neu mit Salomon unterwegs. «Mir fehlt auf den neuen Skis noch die Rennerfahrung. Das braucht noch etwas Zeit. Deshalb wage ich auch keine Prognose», sagt sie.
Die Vorfreude auf das Rennen ist gleichwohl gross. «Der Riesenslalom-Hang in Killington ist einer meiner Lieblingshänge im Weltcup», so Gisin, die in Levi mit einem 16. Slalom-Platz (und einem Ausfall) nicht optimal in die Saison gestartet ist.
Holdener will im Mittelteil pushen
Ähnlich tönt es von Holdener. «Es ist ein schöner Riesenslalom-Hang. Es geht steil los, im Mittelteil muss man dann pushen», erklärt die Schwyzerin. Sie hat in den beiden Slaloms in Levi einen fünften und einen zweiten Platz herausgefahren und geht in Nordamerika mit viel Selbstvertrauen an den Start.
Einen Tag nach dem Riesenslalom steht in Killington auch noch ein Slalom auf dem Programm. Dort sind die Chancen auf eine Top-Klassierung sowohl für Holdener als auch für Gisin grösser. Doch für den Sieg kommt eigentlich nur eine Fahrerin als Top-Favoritin in Frage. Mikaela Shiffrin, die Doppelsiegerin von Levi, hat bei ihrem Heimrennen alle fünf bisherigen Slaloms gewonnen.
