Es gibt wohl keine, die momentan eine solche Form an den Tag legt wie Lara Gut-Behrami. Seit über einem Monat ist die Tessinerin Dauergast auf dem Weltcup- und WM-Podest, 11 Rennen insgesamt beendete sie unter den besten drei. Auch im Val di Fassa glänzte sie: Nach zwei Siegen in der Abfahrt holte sie dank Rang zwei im Super-G zum dritten Mal in ihrer Karriere die Disziplinen-Kristallkugel.
Konstant an der Spitze
5., 1., 1., 1., 1., 2.: Gut-Behrami hat den Super-G in dieser Saison dominiert. Bei einem ausstehenden Rennen weist sie über 200 Punkte Vorsprung auf Federica Brignone (ITA) auf. 2014 und 2016 hatte sie bereits kleine Kristallkugeln eingeheimst. Seither kämpfte sie mit der Konstanz – zu dieser hat sie nun aber auf eindrückliche Art und Weise zurückgefunden.
Auch wenn ich heute nicht so gut gefahren bin wie am Samstag – dass ich trotzdem in der Lage bin, solche Resultate zu liefern, ist einfach schön.
«Es ist wunderschön. Die letzte Kugel hatte ich vor vielen Jahren gewonnen. Diese Kugel ist sicher was ganz Besonderes», sagte eine glückliche, aber müde Gut-Behrami im Interview. Drei Rennen in drei Tagen – das hinterlasse auch bei ihr Spuren.
Im Ziel angekommen, war die 28-Jährige noch alles andere als zufrieden. Im Nachhinein analysierte sie: «Auch wenn ich heute nicht so gut gefahren bin wie am Samstag – dass ich trotzdem in der Lage bin, solche Resultate zu liefern, ist einfach schön.»
Folgt auf die kleine nun die grosse Kugel?
Mit 280 Punkten in drei Tagen darf Gut-Behrami nun guten Mutes auf die grosse Kristallkugel für den Gesamtweltcup schielen. Die Tessinerin liegt acht Rennen vor Schluss 187 Punkte vor Petra Vlhova – auch, weil die Slowakin am Sonntag im Super-G die Punkteränge verpasste. Und vielleicht ist es ja ein Zeichen: 2016, als Gut-Behrami zum letzten Mal die kleine Kugel gewonnen hatte, holte sie sich auch zum bisher einzigen Mal den grossen Kristall.
Ihr eigener Fokus gilt aber vorerst nicht der Kugel. «Ich fahre jetzt erst mal nach Hause. Ich muss etwas abschalten – das ist nun das Wichtigste.»