Priska Nufer und Crans-Montana – das passt! In der Abfahrt im Wallis fuhr die Obwaldnerin am Sonntag im 144. Weltcup-Rennen erstmals zum Sieg. Einen Tag zuvor hatte sie gleichenorts mit Platz 4 ihr bis dato Karriere-Bestergebnis aufgestellt. Allgemein: Ihre besten 5 Rennen im Weltcup zeigte die 30-Jährige in Crans-Montana.
Es fühlte sich an, als wäre das Podest weit weg. Irgendwie wusste ich aber doch, dass es so nah ist.
Was wäre in Peking möglich gewesen?
Ausserordentlich gut Ski gefahren ist Nufer aber schon seit den Olympischen Spielen in Peking. Dort gewann sie das erste Training für die Abfahrt und legte Platz 8 im zweiten Probedurchgang nach. «Ich habe in Peking gespürt, dass mein Körper wieder in Form ist und das Mentale stimmt», blickt Nufer zurück.
Umso grösser war die Enttäuschung, als sie von Swiss-Ski nicht als eine von 4 Schweizerinnen für die Olympia-Abfahrt nominiert wurde. Die Erlebnisse in Peking (in der Kombi schied sie im Slalom aus) bezeichnet Nufer als «rechten Dämpfer». Sie habe es sich nun auch selbst beweisen wollen.
So fern und doch so nah
Gebremst wurde Nufer ausserdem im Januar durch eine Corona-Infektion: «Ich hatte so zu kämpfen in dieser Saison und mit meiner Energie nach der Corona-Infektion. Es fühlte sich an, als wäre das Podest weit weg. Irgendwie wusste ich aber doch, dass es so nah ist.»
Nun reichte es sogar für die höchste Stufe auf dem Treppchen. Für Nufer dürften Genugtuung, Erleichterung und grosse Freude zusammenkommen. Treffend formuliert sie: «Es ist auch einmal schön, vor Freude weinen zu dürfen und nicht vor Enttäuschung.»