Vor ziemlich genau 7 Jahren, im zarten Alter von 17 Jahren, stiess Camille Rast erstmals in einem Weltcuprennen in die Top 10 vor. Im Riesenslalom in Kronplatz im Norden Italiens fuhr sie damals auf den starken 9. Rang. Auf dieses Rennen schaue sie noch immer gerne zurück, verriet sie nun vor der Rückkehr. Aus gutem Grund: In dieser Disziplin war sie bisher nur einmal noch besser, 2021 wurde sie in Lienz 7.
Im noch jungen Jahr 2024 fährt Rast so stark wie noch nie. Aus ihren letzten 4 Auftritten resultierten ebenso viele Top-10-Ergebnisse, im Riesenslalom das erste seit dem Rennen in Lienz. Die beiden 4. Plätze in den Slaloms von Kranjska Gora und Jasna sind – Teamwettkämpfe ausgenommen – gleichbedeutend mit ihren besten Klassierungen im Weltcup.
Im Riesenslalom brauche ich noch etwas Zeit.
Rast möchte nun ihre starke (Slalom-)Form auch im Riesenslalom in Kronplatz beibehalten, ist sich aber bewusst, dass sie in dieser Disziplin noch Luft nach oben hat: «Im Riesenslalom fehlt mir noch etwas die Konstanz, wegen der unterschiedlichen Kurssetzungen. Wenn es ein schneller Kurs ist, ist es schwieriger, den genauen Ansatz der Kurven zu finden, da brauche ich noch etwas Zeit.»
Die 24-jährige Unterwalliserin wechselte nach einem Jahr auf Salomon auf diesen Winter hin zurück zu ihrem alten Ausrüster Head, ein Grund für die benötigte Geduld. Beim Material fehlte bei Rast etwas die Konstanz, was nicht auf ihre Arbeit im mentalen Bereich zutrifft, denn sie arbeite seit einigen Saisons mit ihrem Konditionstrainer auch daran: «Es hilft mir, gleichzeitig an körperlichen und mentalen Aspekten, die so stark zusammenhängen, zu arbeiten.»
Unter Zeitdruck sehe sie sich sowieso nicht, denn in der Riesenslalom-Weltspitze befänden sich viele Athletinnen, die um die 30 Jahre alt sind. Eine dieser Athletinnen ist Lara Gut-Behrami.
Ich versuche, den guten Schwung mitzunehmen, mir wenige Gedanken zu machen und nach meinem Bauchgefühl zu fahren.
Die 32-jährige Tessinerin fuhr in 7 Riesenslaloms in diesem Winter 4 Mal aufs Podest und gewann deren 2. Während Rast zuletzt ein freies Wochenende genoss, hatte Gut-Behrami ein vollgepacktes Renn-Wochenende mit 3 Rennen. «Ich versuche, den guten Schwung mitzunehmen, mir wenige Gedanken zu machen und nach meinem Bauchgefühl zu fahren», sagt die Super-G-Siegerin vom Sonntag in Cortina.
Neben Rast und Gut-Behrami stehen mit Simone Wild, Mélanie Meillard, Jasmina Suter und Andrea Ellenberger 4 weitere Schweizerinnen am Start.