«Als ich den ersten Tag wieder mit Kinderstangen trainiert habe, ging die Unsicherheit weg», blickt Wendy Holdener zurück auf ihre ersten richtigen Kurven nach der Handgelenksverletzung. Das war eine Woche vor dem ersten Slalom von Levi. Da habe sie begonnen daran zu glauben, dass sie bei den Rennen in Finnland antreten könnte. Als ihr der Arzt grünes Licht gegeben hatte, sei sie zuerst noch skeptisch gewesen.
In den Trainings waren denn zuletzt auch die Schmerzen weg. «Der Start ist noch etwas unkoordiniert», meint Holdener hinsichtlich der Stockstösse mit einem Lächeln. Im Alltag merke die 28-Jährige, dass die Handgelenke noch Zeit brauchen. Skifahren geht also, vermeintlich einfachere Bewegungen stellen aber noch Probleme dar, wie auch folgende Bilder veranschaulichen.
Trotz der Querelen möchte Holdener in Levi «angreifen, Gas geben» und «vorne mitmischen». Natürlich sei es eine Standortbestimmung: «Ich will auch schauen, wo ich stehe.» Grundsätzlich sei sie aber schon froh, einfach in Levi dabei zu sein.
Gisin mit Podest-Erinnerungen
Bereits ein Rennen bestritten hat Michelle Gisin. Ihr Saisonauftakt verlief mit dem 25. Platz im Riesenslalom von Sölden vermeintlich nicht optimal. Nach dem schwierigen Sommer und weil die 27-Jährige am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war, fühlte sich Gisin aber bereits wegen der Teilnahme als Siegerin .
Das Auf und Ab werde nun langsam weniger extrem, vor allem die Täler würden nicht mehr ganz so tief sein. Einen Podestplatz wie im letzten Jahr (Platz 2 im 2. Slalom) zu erwarten, wäre aber wohl vermessen. «Dass ich damals so fahren konnte, war genial», blickt Gisin zurück. Besonders in Erinnerung blieb ihr, dass sie sich nach dem 1. Lauf so fest gefreut hatte, weil sie in ihrer Karriere zum ersten Mal im Ziel eine grüne Zeit sah.