Lara Gut und Garmisch - bis am Sonntag war dieses Verhältnis nicht unbedingt das, was man unter einer Liebesbeziehung verstehen würde. Drei 4. Plätzen standen auf der Kandahar-Piste gleichviele Ausfälle gegenüber.
Wenn man vorne mitfährt, werden alle Resultate viel stärker beurteilt.
«Es ist cool, hier auf dem Podest zu stehen. Zudem habe ich diese Saison nun Siege in 4 Disziplinen herausgefahren. Ich kann mich nicht beklagen», bilanzierte die strahlende Siegerin.
Einfach nur Skifahren
Der erste Sieg in Garmisch ist für Gut nicht nur eine Art Versöhnung, sondern gibt ihr nach zuvor zwei enttäuschenden Resultaten auch das Vertrauen zurück. Im Riesenslalom von Maribor war sie vor einer Woche an 3. Stelle liegend ausgeschieden, am Samstag lief es ihr in der Abfahrt von Garmisch mit Platz 14 überhaupt nicht. Überbewerten will sie diese Resultate dennoch nicht.
Im Skisport fährt man in erster Linie gegen die Zeit.
Ein Ausfall wie in Maribor könne immer passieren, und in der Abfahrt sei sie einfach schlecht gefahren, erklärte Gut besonnen. «Wenn man vorne mitmischt, werden alle Resultate viel stärker beurteilt», ist sich die 24-Jährige bewusst. Aber sie habe gelernt, einfach nur Ski zu fahren und weniger nachzudenken.
Ein Zweikampf, der keiner sein soll
In der Gesamtwertung hat Gut den Rückstand auf Saisondominatorin Lindsey Vonn auf 87 Punkte verkleinern können. Ein Befreiungsschlag, wenn man bedenkt, dass die Amerikanerin die letzten 5 Speedrennen fast nach Belieben dominiert hatte. So will es die Schweizerin aber nicht sehen. «Es ist kein Sieg gegen Lindsey. Es ist ein Sieg und nichts anderes», stellt sie klar. Im Skisport fahre man in erster Linie gegen die Zeit. «Und im Ziel siehst du dann, ob du die Schnellste warst.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.02.2016, 10:50 Uhr.