Resultate
«My Way Is My Decision» – so lautet der Titel eines Videoclips, in dem Tina Maze auf Youtube die Pop-Diva gibt. Und der Titel passt: Die 29-jährige Slowenin geht beharrlich und selbstbewusst ihren Weg, lässt sich durch nichts davon abbringen und scheut sich nicht, auch Unangenehmes anzusprechen.
Mazes Weg war nie ein einfacher. Doch in dieser Saison ist sie endgültig im Ski-Olymp angekommen. Im Gesamtweltcup führt sie nach 21 Rennen mit sagenhaften 545 Punkten Vorsprung, siegte 7 Mal, nur 7 Mal stand sie nicht auf dem Podest. Mit dem Triumph im Super-G von St. Anton fand sie nun Aufnahme im exklusiven Kreis von mittlerweile 6 Athletinnen, welche in allen 5 Disziplinen einen Weltcup-Sieg feiern konnten. «Das war ein grosses Ziel für dieses Jahr», freute sich Maze. Vorher war dies nur Petra Kronberger (Ö), Pernilla Wiberg (Sd), Janica Kostelic (Kro), Anja Pärson (Sd) und Lindsey Vonn (USA) gelungen.
In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, konnte Maze in ihrer Jugend kaum von idealen Trainingsbedingungen profitieren: In ihrem Heimatdorf Crna na Koroskem steht genau ein Skilift. Dennoch fehlte es Maze nie an Ehrgeiz und ihr grosses Ziel, den Gesamtweltcup, liess sie nie aus den Augen.
Durch Eigensinn zum Erfolg
Doch lange stand sie im Schatten des Duells zwischen Lindsey Vonn und Maria Höfl-Riesch, welche seit 2008 den Kampf um die grosse Kristallkugel unter sich ausmachten. In dieses Jahr fiel auch Mazes Entscheidung, sich vom slowenischen Skiverband loszusagen und zusammen mit Konditionstrainer Andrea Massi ein Privatteam zu gründen. Und seit diesem Zeitpunkt geht es stetig aufwärts.
Im Gesamtweltcup steigerte sich Maze von Jahr zu Jahr: 30, 28, 6, 4, 3 und 2 lauteten ihre Schlussrangierungen seit 2007. Ein grosses Wunder wäre es nicht, würde Maze für ihre Beharrlichkeit belohnt und im Frühjahr erstmals die grosse Kristallkugel in Empfang nehmen.