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3 Fahrer nehmen Stellung Am Kalender der Skifahrer scheiden sich die Geister

Der dichte Ski-Kalender dürfte in diesem Winter eine Herausforderung werden. Was die einen freut, stört die anderen.

Allen kann man es nie recht machen. In Zeiten von Corona gilt das umso mehr. So stand der internationale Skiverband FIS vor der Herkules-Aufgabe, einen Ski-Kalender zu präsentieren, auf welchem die Frauen und Männer getrennt unterwegs sind und sämtliche bereits abgesagten Rennen in Nordamerika nachgeholt werden. Auch sollen die Techniker- und Speedspezialisten möglichst nicht an den gleichen Orten unterwegs sein.

Ramon Zenhäusern im Stangenwald
Legende: Teilweise ziemlich oft in kurzer Zeit im Stangenwald unterwegs Auf die Slalomfahrer warten stressige Wochen. Keystone

Das kann schon mal zu einer hohen Anzahl Rennen in wenigen Tagen und einer entsprechenden Belastung – verbunden mit Reisestrapazen – führen. So sollen beispielsweise in Kitzbühel, Schladming und Chamonix 4 Slaloms binnen 7 Tagen durchgeführt werden.

Keine alpinen Kombinationen geplant

«Erst wird eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit Verletzungen beschäftigt. Dann planen sie 4 Slaloms in einer Woche mit viel Reiserei. Das ist dann schon ein grosser Aufwand», sagt der Schweizer Slalom-Spezialist und Athleten-Sprecher Daniel Yule.

Ich finde es gut, wie es die FIS gemacht hat.
Autor: Ramon Zenhäusern

Ähnlich tönt es auch bei Allrounder Alexis Pinturault. «Ich finde es nicht optimal», meint der Franzose, der schon zweimal Zweiter im Gesamt-Weltcup geworden ist. Dass die alpinen Kombinationen in diesem Winter fehlen, stösst ihm sauer auf. Das sei zum Beispiel für Henrik Kristoffersen ein Vorteil. Dieser habe in den Jahren zuvor die Kombinationen oft ausgelassen.

Weiter stört sich Pinturault daran, dass aktuell sehr viele Fahrer gleichzeitig in Saas Fee trainieren, während man dann in der laufenden Saison möglichst getrennt unterwegs sein will.

Etwas entspannter geht Ramon Zenhäusern mit der Situation um. Er findet es schade, dass Levi im Kalender fehle. Ansonsten «ändert sich ja nicht viel. Die Highlights Adelboden, Wengen, Zagreb, Kitzbühel, Schladming sind ja alle drin. Ich finde es gut, wie es die FIS gemacht hat.»

Noch ist der Renn-Kalender provisorisch, die endgültige Fassung soll Anfang Oktober von der FIS verabschiedet werden. Änderungen sind also noch möglich, vielleicht wird dann auch der eine oder andere Engpass noch entschärft.

SRF zwei, sportpanorama, 20.09.2020, 19:00 Uhr ; 

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