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Abfahrt am Lauberhorn Kilde siegt in Wengen deutlich vor Odermatt – Feuz überzeugt

Beat Feuz fährt bei seinem letzten Auftritt in Wengen auf Platz 5, Aleksander Kilde in einer eigenen Liga. Odermatt wird Zweiter.

Feuz' Abschiedsfahrt

  • 5. Beat Feuz (SUI) + 1,25 s

Der Start gelang formidabel, die Ski-Romantiker hofften auf einen Märchen-Abschluss. Doch das Tempo rund um das Kernen-S passte in der Folge nicht ganz. Und auch die weiteren Passagen – insbesondere die letzte vor dem Ziel – kosteten den Schweizer Zeit.

Er traf die Schlüsselstellen nicht ganz so gut, wie zu seinen besten Zeiten. Die Folge: Nach den Plätzen 1, 2, 1, 3 und 2 in den letzten 5 Rennen am Lauberhorn resultierte bei seiner Abschiedsvorstellung in Wengen «nur» Platz 5. Und trotzdem: Feuz lächelte im Zielraum, winkte und dankte den Fans. Er schien emotional berührt von der Situation und dem Feuerwerk, das die Fans bei seinem letzten Auftritt im Berner Oberland noch zündeten.

Die beiden besten Abfahrer

  • 1. Aleksander Kilde (NOR) 1:43,14 Minuten
  • 2. Marco Odermatt (SUI) + 0,88 s

Für das sportliche Highlight in Wengen sorgte wie bereits am Freitag im Super-G unbestritten Aleksander Kilde. Der 30-Jährige zeigte eine herausragende Leistung und distanzierte die Konkurrenz zum Schluss um 88 Hundertstel und mehr. Besonders in der Passage rund um das Kernen-S zeigte er der Konkurrenz auf, wie diese Schlüsselstelle zu meistern ist.

Obwohl Kildes Fahrt brillant war, ist zumindest ein Teil seines Vorsprungs wohl auch mit den Windbedingungen zu erklären. Während es beim Norweger quasi windstill war, hatte Marco Odermatt, der Zweitplatzierte, mit Gegenwind zu kämpfen.

Doch das alleine erklärt nicht, wieso Odermatt in den ersten beiden Sektoren 85 Hundertstel auf den Sieger verlor. Beim Hundschopf erlebte der Nidwaldner eine Schrecksekunde und landete auf einer Welle. Auch das Tempo nach dem Alpweg und vor dem Kernen-S war tief. So war auch mit einem starken unteren Streckenabschnitt gegen die fehlerfreie Fahrt von Kilde nichts auszurichten.

Die Überraschung auf dem Podium

  • 3. Mattia Casse (ITA) + 1,01 s

Die Überraschung des Tages war ohne Wenn und Aber Mattia Casse. Bei der Abfahrt in Gröden hatte er bereits sein Können angedeutet, fuhr im Alter von 32 Jahren mit Startnummer 27 beim 170. Rennen auf Rang 3 und damit erstmals aufs Podest.

Nun hat er seine beste Karriere-Platzierung egalisiert: In Wengen hatte er zuerst in den Trainings sein Potenzial aufgezeigt und schlug dann im Rennen erneut mit Rang 3 zu. Der Platz auf dem Treppchen wird ihm weiter Aufwind geben.

Die weiteren Schweizer

  • 7. Niels Hintermann + 1,33 s
  • 8. Gilles Roulin + 1,56
  • 10. Alexis Monney 1,64
  • 13. Stefan Rogentin + 1,85
  • 31. Justin Murisier + 2,52
  • OUT Lars Rösti

Für die grösste Schweizer Überraschung sorgte Alexis Monney. Mit Startnummer 37 fuhr er bei seiner 10. Weltcup-Abfahrt auf Platz 10 – seine bisherige Bestleistung war Rang 18 in Gröden. Erahnen liess er diesen Exploit mit soliden Trainingsleistungen und Rang 2 im Europacup-Super-G in Wengen in der Vorwoche.

Dort schneller war damals Gilles Roulin, welcher das Rennen gewann. Er und Niels Hintermann erwischten wilde Ritte und stellten damit starke Zeiten auf. Mit Odermatt, Feuz, Hintermann, Roulin und Monney fuhren 5 Schweizer in die Top 10. Auch Stefan Rogentin zeigte nach dem 2. Platz im Super-G vom Freitag eine starke Leistung und klassierte sich auf Platz 13.

So geht's weiter

Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes im Berner Oberland findet am Sonntag ein Slalom statt. Danach stehen die Rennen von Kitzbühel an. Auf der legendären Streif sollen 2 Abfahrten durchgeführt werden. Am Sonntag werden auf dem Ganslernhang die Slalom-Stangen passiert.

Ski-Weltcup Männer

SRF zwei, sportlive, 14.01.2023, 12:30 Uhr ; 

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