Alle 30 Minuten fährt die Wengernalpbahn von Lauterbrunnen aus hoch nach Wengen und dann weiter bis auf die kleine Scheidegg. In Wengen leert sich der Zug dieser Tage drastisch. Ausgeladen wird allerhand Material. Auf dem Bahnsteig türmen sich Taschen, Kisten, Rucksäcke, Ski, ja sogar Ergometer und Gewichtscheiben stehen im Schnee herum. Das kann nur eines bedeuten: Die Lauberhornrennen stehen vor der Tür – und verwandeln das beschauliche Dorf für einige Tage in die Hauptstadt des alpinen Ski-Zirkus.
Zwischen zahlreichen Fahrern und Betreuern wuselt auch Vitus Lüönd herum. Der frühere Speedfahrer, der nun als Trainer bei Swiss-Ski arbeitet, nimmt die Materialschlacht gelassen. «Das Zügli, das Hochfahren, die ganze Anreise macht es ja auch speziell», findet der 39-Jährige.
Nicht nur die Schweizer Speedfahrer reisten am Montag nach Wengen. Auch die anderen Nationen fanden sich im normalerweise mit 1300 Einwohner überschaubaren Dorf ein. Schliesslich steht am Dienstag bereits das erste Abfahrtstraining an.
Am Dienstag und Mittwoch soll es in Wengen noch stark bewölkt sein. Pünktlich zum ersten Rennen am Donnerstag dürfte das Wetter dann aber mitspielen. Lanciert werden die 94. Lauberhornrennen dann mit einer verkürzten Abfahrt, ein Ersatz für das abgesagte Rennen in Beaver Creek. Am Freitag folgt der Super-G, am Samstag die traditionelle Lauberhornabfahrt vom Originalstart. Der Slalom rundet das 4-tägige Skifest im Berner Oberland am Sonntag ab.