An Kvitfjell hat Niels Hintermann ganz besondere Erinnerungen. Beim letzten Weltcup-Halt am norwegischen Skiort vor zwei Jahren feierte der Zürcher seinen zweiten und bisher letzten Weltcupsieg. Hintermann gewann die Abfahrt 2022 zeitgleich mit dem Kanadier Cameron Alexander. Bei der Reprise am Tag danach schaffte Hintermann als Dritter abermals den Sprung auf das Podest.
Nun stellte der Schweizer erneut unter Beweis, dass ihm die Strecke in Kvitfjell liegt. Im 1. Training zur Abfahrt vom Samstag stellte Hintermann die Bestzeit auf. Der 28-Jährige war 0,23 Sekunden schneller als der US-Amerikaner Jared Goldberg, der Hintermann am nächsten kam.
Mit Franjo von Allmen vermochte auch ein zweiter Swiss-Ski-Athlet ganz vorne mitzumischen. Der 22-jährige Berner, der erstmals überhaupt an einem Weltcup-Wochenende in Kvitfjell teilnimmt, reihte sich mit nur 0,26 Sekunden Rückstand auf Hintermanns Bestzeit auf dem 3. Rang ein.
Odermatt legt Karten nicht auf den Tisch
Damit aber nicht genug der Schweizer in den Top 10. Stefan Rogentin verlor exakt eine Sekunde auf den Trainingsschnellsten und klassierte sich auf Position 9. Noch nicht an die Leistungsgrenze ging Marco Odermatt. Der Führende des Gesamtweltcups und Spitzenreiter der Abfahrts-Wertung tastete sich an die Strecke heran, ohne die grossen Risiken einzugehen. Odermatt beendete das 1. Training mit 1,80 Sekunden Rückstand auf Hintermann auf dem 23. Platz.
Schneller unterwegs als der Nidwaldner war dessen grosser Rivale im Kampf um die kleine Kristallkugel in der Abfahrt. Ganz nach vorne reichte es Cyprien Sarrazin jedoch nicht, der Franzose handelte sich im Vergleich mit Hintermann ein Defizit von 0,90 Sekunden ein und wurde 7.
Odermatts Vorsprung auf Sarrazin in der Disziplinenwertung beträgt 6 Punkte. Nach Kvitfjell findet nur noch eine weitere Abfahrt statt, jene beim Weltcup-Finale in Saalbach (16. bis 24. März).