Für die Athleten von Swiss-Ski sind die ersten Januarwochen stets das Highlight im Rennkalender. Die Bezeichnung Heimrennen trifft in Adelboden genau genommen aber nur auf Sandro Zurbrügg zu. Nur eine rund zwanzigminütige Autofahrt liegt zwischen seinem Wohnort Frutigen und dem Zielhang im Nachbardorf.
Wenn der Riesenslalom-Spezialist am Samstag zu seiner Feuertaufe am Chuenisbärgli kommt, steckt dennoch ein Überseeflug in seinen Knochen. Erst am Mittwochabend hat er die Rückreise aus den USA in die Schweiz angetreten.
Keine Spur von Jetlag
Von Jetlag ist bei Zurbrügg einen Tag vor dem Rennen dennoch nichts zu spüren. «Ich war insgesamt nur 4 Tage drüben und habe mich gar nicht richtig akklimatisiert.» Angesichts der Erfolgsausbeute des Kurztrips könnte Zurbrügg die Müdigkeit wohl ohnehin kaschieren.
Mit dem Ziel, seine FIS-Punkte zu verbessern und damit auch in den Weltcup-Startlisten einen Sprung nach vorne zu machen, reiste der 21-Jährige nach Silvester in den Osten der USA an zwei Rennen des North-American Cup. Mit Erfolg: In Burke Mountain entschied er innert zwei Tagen gleich zwei Riesenslaloms für sich.
Ursprünglich hatte Zurbrügg geplant, an selber Stelle noch zwei Super-G zu bestreiten. Weil diese abgesagt wurden, bot sich ihm unverhofft die Möglichkeit, dennoch in Adelboden am Starthaus zu stehen.
2. Lauf als Ziel
Als Kind habe er die Rennen stets als Zuschauer verfolgt, jetzt selber am Start zu stehen, sei «schon sehr speziell». In seinem insgesamt 4. Einsatz auf Weltcup-Stufe geht der Lokalmatador nicht ohne Ambitionen an den Start. «Es wäre cool, wenn es im 1. Lauf wieder in die ersten 30 reicht».
Bei seinem Weltcup-Debüt in Val d'Isère war er vor einem Monat mit Startnummer 69 (!) auf Rang 17 vorgefahren. Am Samstag wird er mit der exakt gleichen Nummer ins Rennen gehen – ein gutes Omen?