Beat Feuz hat es auf der Streif wieder allen gezeigt. Nach drei 3. Plätzen und einem 2. Rang steht der Routinier zum ersten Mal in dieser Saison wieder zuoberst auf dem Abfahrtspodest. Dabei war der 34-Jährige im Ziel nicht restlos von seiner Leistung überzeugt.
Es sei schwierig gewesen, von oben bis unten die richtige Linie zu finden. «Die Fahrt muss aber gut gewesen sein», so der Schangnauer mit einem Schmunzeln. Im Vergleich zur verkürzten Abfahrt vom Freitag, wo Feuz mit Rang 8 eine leise Enttäuschung zu verdauen hatte, wurde am Sonntag von ganz oben gestartet. Das sei sicher zu seinem Vorteil gewesen, aber auch der Mittelteil ist ihm viel besser gelungen als 2 Tage zuvor.
Odermatt am Limit
Dennoch wurde sein insgesamt 3. Triumph auf der Streif beinahe von einem Teamkollegen verhindert. Hätte Marco Odermatt die Einfahrt in die Traverse etwas besser erwischt, wäre der Tausendsassa womöglich auch in der Abfahrt in neue Sphären vorgestossen.
Wie knapp Odermatt bei besagter Stelle sogar an einem Out vorbeischlitterte, gestand der 24-Jährige im Ziel: «Ich habe gemerkt, dass ich schnell unterwegs war. Wenn ich oben schon Zeit liegengelassen hätte, hätte ich das Tor vielleicht auch ausgelassen. Jeden Tag darf man nicht so eng reinziehen.»
Die Szene steht sinnbildlich für die Unbekümmertheit des Nidwaldners. Bei seinem erst 4. Start auf der schwierigsten Abfahrtsstrecke des Weltcups steht er schon auf dem Podest. Am Freitag hatte er einen Platz in den Top 3 als 5. noch knapp verpasst, nun wurde er für seinen Mut belohnt. Davon profitiert auch Feuz, der die Strecke schon gemeinsam mit Odermatt besichtigt hatte.
«Es tut uns beiden gut. Er saust ohne gross zu überlegen die Streif hinunter, ich mache mir da etwas mehr Gedanken», beschreibt Feuz die Beziehung zum Dominator der Saison. Auch Odermatt hebt den gegenseitigen Nutzen hervor: «Es ist schön, dass nicht nur er mir Tipps geben kann und wir beide voneinander profitieren.»