War das ein attraktiver WM-Winter mit den Künstlern Marcel Hirscher, Ted Ligety oder Aksel Svindal! Sie und andere Athleten und Persönlichkeiten haben uns in Schladming, Adelboden oder am Lauberhorn faszinierenden Skisport geboten. Skirennsport auf allerhöchstem Niveau – nur leider ohne Schweizer Beteiligung.
Die Sache ist klipp und klar und durch nichts zu beschönigen. Das Männerteam hat den Anschluss verloren und spielt so weit weg vom Orchester wie nie in den letzten 30 (!) Jahren. Die enttäuschende Saison ist passé – der nächste Winter will vorbereitet sein.
Geduld ist gefragt
Ganz krass ist die Situation in der Basisdisziplin Riesenslalom. Genau dort muss der Hebel angesetzt werden. Talente mit Potenzial wie Thomas Tumler, Gino Caviezel oder Manuel Pleisch brauchen ein perfektes Umfeld, professionelle Betreuung auf und neben der Rennpiste und Geduld.
Kurz: Sie sind auf starke Trainer und Führungspersonen angewiesen, auf Leader eben. Genauso wie Carlo Janka, der Olympiasieger, Weltmeister und Gesamtweltcupsieger. Auch er wird nicht aus eigener Kraft aus dem fast schon mysteriösen Tief herausfinden.
Keine Befreiung aus Abwärtsdynamik
Die Abfahrts- und Super-G-Resultate lagen ebenfalls weit unter den Erwartungen, selbst wenn man den Rücktritt von Didier Cuche und die Absenz von Beat Feuz in die Schlussrechnung einbezieht. Weder den routinierten Fahrern noch den verantwortlichen Trainern gelang es, das Team aus der Abwärtsdynamik zu befreien. Interne und externe Kommunikationsschwächen trugen ihren Teil zum trüben Gesamtbild bei.
Lichtblick im Slalom
Einen Hoffnungsschimmer gab es in der Disziplin Slalom. Aber auch dort ist der Sprung von erfolgreichen Juniorenweltmeisterschaften bis zu Top-10-Plätzen im Weltcup riesig.
Das Schweizer Männerteam muss Selbstvertrauen, Überzeugung und Angriffslust zurückgewinnen. Dazu braucht es starke Athleten und Führungskräfte. So negativ es tönen mag: Viel schlechter kann es nicht mehr werden – also nur noch besser...