Das Podest
- 1. Cyprien Sarrazin (FRA) 1:52,96 Minuten
- 2. Marco Odermatt (SUI) +0,91 Sekunden
- 3. Dominik Paris (ITA) +1,44
Die nächste Runde im fast schon epischen Speed-Duell zwischen Cyprien Sarrazin und Marco Odermatt geht wie bereits am Tag zuvor an den Franzosen. Sarrazin gelang auf der Streif erneut ein absoluter Traumlauf. Er knöpfte Odermatt, dem zwei Minuten zuvor bereits eine starke Fahrt gelungen war, fast eine Sekunde ab und holte sich damit das Double auf der spektakulärsten Abfahrt der Welt.
Odermatt selbst dürfte sich wohl eingestanden haben, dass die «goldene Gams» in diesem Jahr zurecht ausser Reichweite lag. Dennoch: Wie bereits am Tag zuvor landete der Gesamtweltcup-Führende auf dem Treppchen. Der Schweizer schaffte im Vergleich zum Freitag zuvor eine Leistungssteigerung, er unterstrich einmal mehr seine blendende Form. Als einziger Fahrer hielt er den Rückstand unter einer Sekunde.
Odermatt schmückt seine unglaubliche Podestplatz-Statistik weiter aus: Seit genau einem Jahr ist er in 24 Rennen nunmehr 22 Mal auf dem Podest gelandet. Übrigens: Dank der 80 Punkte für den 2. Rang darf der Nidwaldner die rote Startnummer vorerst behalten – er führt im Abfahrts-Weltcup noch mit knappen 6 Punkten vor Sarrazin.
Der Kampf um den dritten Platz auf dem Treppchen entschied mit Dominik Paris ein Routinier für sich. Der Italiener verlor 1,44 Sekunden auf Sarrazin. Den Weg zur Siegerehrung kennt Paris bestens: Bereits zum 6. Mal darf er am Hahnenkamm den Gang auf das Podest antreten.
Die weiteren Schweizer
- 8. Alexis Monney +1,75
- 10. Stefan Rogentin +1,84
- 20. Arnaud Boisset +2,32
- 22. Justin Murisier +2,48
- 25. Niels Hintermann +2,58
- 38. Gilles Roulin +3,28
Für ein Ausrufezeichen aus Schweizer Sicht sorgte Alexis Monney. Der 24-Jährige zog nach einem schnellen Start bis ins Ziel durch, landete auf Platz 8 und feierte sein bestes Resultat überhaupt im Weltcup. Mit Stefan Rogentin schaffte es gar ein dritter Schweizer in die Top 10: Eine von oben bis unten solide Fahrt brachte den Bündner auf Schlussrang 10.
Erneut über Punkte jubeln durfte nach Rang 9 am Vortag Arnaud Boisset. Dieses Mal fuhr er mit Startnummer 51 auf Rang 20. Speed-Aufsteiger Justin Murisier kam nach verhaltenem Start etwas zu spät im Lauf an, hielt dann aber gut mit. Den gegenteiligen Gefühlsverlauf dürfte Niels Hintermann während seiner Fahrt erlebt haben: Der Routinier startete stark, bekundete aber grosse Mühe mit dem technischen zweiten Teil.
An einer Sensation schnupperte Franjo von Allmen. Der Berner lag bei der drittletzten Messung auf Zwischenrang 3, nahm nach der Hausbergkante aber zu viel Risiko und verpasste ein Tor.
Österreicher erstarkt – doch das Glück fehlt
Weiter ohne Podestplatz bleiben derweil die Fahrer aus dem ÖSV-Lager. Mit einem überragenden Stefan Babinsky und Vincent Kriechmayr schafften es zwar zwei Athleten in die Top 6 – der langersehnte Podestplatz blieb ihnen beim Heimrennen aber verwehrt. Babinsky fehlten 25, Kriechmayr deren 29 Hundertstelsekunden zum Coup.
So geht es weiter
Für die Abfahrer ist die Arbeit in Kitzbühel getan – für die Fans gibt's aber am Sonntag noch den Abschluss mit dem Slalom am Ganslerhang, wo Daniel Yule seinen Sieg vom Vorjahr wiederholen will. Die Speed-Cracks haben derweil nach den strengen Tagen in Wengen und Kitzbühel ein paar Tage Pause, bevor es am 27. und 28. Januar mit zwei Super-G in Garmisch-Partenkirchen (GER) weitergeht.