Am vergangenen Samstag war Marco Odermatt als Topfavorit zum Riesenslalom von Adelboden gestartet – und der Nidwaldner hielt den riesigen Erwartungen und dem enormen Druck Stand. Keine Woche nach dem ersten Sieg auf Schweizer Boden doppelte der 24-Jährige in Wengen auf eindrückliche Art und Weise nach.
Beim ersten Weltcup-Super-G am Lauberhorn seit 28 Jahren stellte Odermatt einmal mehr eine Zeit auf, an der sich alle weiteren Fahrer die Zähne ausbissen. Es ist für den Gesamtweltcup-Führenden der bereits 6. Saisonsieg, der 2. im Super-G.
Wenn ich die Anspannung gehabt hätte, die ich in Adelboden hatte, würde ich nicht alt werden.
«Es ist unglaublich. Mir fehlen ein wenig die Worte», sagte ein strahlender Odermatt, der diese Woche zum ersten Mal in Wengen antritt. Dass es so aufgehe in einem Super-G, bei dem man das Gefühl hatte, dass er eher für die Abfahrer sei, erfüllte den «Riesen»-Crack mit Zufriedenheit: «Es ist cool.»
Auf den Vergleich mit Adelboden angesprochen, meinte er lachend: «Wenn ich die Anspannung gehabt hätte, die ich in Adelboden hatte, würde ich nicht alt werden. Es ist ganz anders.» Die Erleichterung, wie sie nach dem Sieg am vergangenen Samstag da gewesen sei, verspüre er nicht. Aber es sei sehr schön.
Grosses Lob von Kilde
Dickes Lob gab es auch vom grössten Konkurrenten. Aleksander Kilde, der diese Saison schon 3 Super-G gewonnen hatte, meinte: «Was soll ich sagen? Marco Odermatt ist ein gewaltiger Typ. Unglaublich, was er macht.»
Geht es nach den Schweizer Ski-Fans, so soll Odermatts Sieg erst der Anfang zu Festspielen am Lauberhorn-Wochenende gewesen sein. Er selber rechnet sich für die «Sprint-Abfahrt» am Freitag mehr aus als für den Samstag. «Ich werde wieder voll angreifen», verspricht er. Die Konkurrenz wird gewarnt sein, auch wenn der Nidwaldner in den Abfahrten nicht zum Favoritenkreis gehört.