Das Podest
- 1. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:12,58 Minuten
- 2. Marco Odermatt (SUI) +0,12
- 3. Matthias Mayer (AUT) +0,55
Wenig hat gefehlt und Marco Odermatt hätte zum 2. Mal in seiner Karriere einen Super-G gewonnen. Dank einer brillanten Fahrt in der Traverse, in der er der Konkurrenz 0,21 Sekunden und mehr abnahm, lag der Nidwaldner bei der letzten Zwischenzeit 0,01 Sekunden vor dem späteren Sieger Vincent Kriechmayr. Doch der Österreicher verfügte auf dem letzten Abschnitt über mehr Speed als Odermatt und setzte sich letztlich knapp durch.
Dennoch kann Odermatts Leistung auf der Streif nicht hoch genug eingeschätzt werden. In seinem erst 3. Super-G in Kitzbühel – nach den Plätzen 13 und 15 in den Vorjahren – fuhr der 23-Jährige im Stile eines Routiniers. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Odermatt seinen 2. Super-G (nach jenem im Dezember 2019 in Beaver Creek) gewinnt.
Die Sache mit der Favoritenrolle
Zum Glück gibt es in den Super-G keine Trainings. Dies dürfte sich der siegreiche Kriechmayr gesagt haben. Am Donnerstag hatte er im Abschlusstraining zu den beiden Abfahrten die klare Bestzeit aufgestellt und galt als Topfavorit. Die Folge für Kriechmayr waren viele Interviews und Fragen zu einem möglichen Sieg – was den Österreicher etwas verärgerte.
Kriechmayr musste sich denn mit den für ihn enttäuschenden Rängen 9 und 17 begnügen. Nun stand der 29-Jährige mit weit weniger Druck am Start und fuhr seinen 7. Weltcupsieg – den 5. in der Sparte Super-G – ein.
Die weiteren Schweizer
- 9. Loïc Meillard +1,41
- 22. Gino Caviezel +2,04
- 28. Stefan Rogentin +2,25
- 33. Raph Weber +3,12
- 34. Gilles Roulin +3,14
- Beat Feuz und Nils Mani DNF
Einen verblüffenden Auftritt zeigte Loïc Meillard. In seinem erst 4. Super-G seiner Karriere brillierte der Walliser vor allem in der Traverse (drittbeste Abschnittszeit hinter Odermatt) und realisierte als Neunter sein bestes Resultat in dieser Disziplin. Lange sah es sogar nach Platz 6 aus, doch James Crawford (CAN), Stefan Babinsky (AUT) und Matthieu Bailet (FRA) schoben sich mit den Startnummern 28, 32 respektive 50 (!) noch vor den Schweizer.
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Bei Beat Feuz hingegen war nach seinen beiden Triumphen in der Abfahrt die Luft etwas draussen. Der Schangnauer verlor kontinuierlich Zeit und hatte schon bei der Hausbergkante keine Chance mehr auf einen Spitzenplatz. Dies spürte Feuz und verpasste im Zielhang ein Tor, das er mit letzter Konsequenz wohl noch erwischt hätte. «Meine Flasche war leer», so Feuz nach dem Rennen.
So geht es weiter
In dieser Woche kommen die Slalom-Spezialisten dreimal zum Zug – am Dienstag in Schladming und am Wochenende zweimal in Chamonix. Die nächsten Speed-Rennen stehen am 5. und 6. Februar in Garmisch-Partenkirchen (Super-G und Abfahrt) auf dem Programm. Danach beginnt die WM in Cortina.