4 Mal hintereinander hat Beat Feuz die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup mittlerweile gewonnen. Fehlt noch ein Sieg bis zur Marke von Franz Klammer. «Ich kann für Beat nur hoffen, dass es nicht 5 Jahre dauert, bis er die nächste Kugel gewinnt», lacht Klammer. Der Österreicher hatte nach dem 4. Triumph 1978 bis ins Jahr 1983 warten müssen, ehe die 5. Kugel Tatsache war.
Ein Kompliment jagt das nächste
Die 5 Abfahrtskugeln Klammers bedeuten noch immer Rekord im Ski-Weltcup. Einer, der bald von Feuz geknackt werden könnte. «Dass Beat 4 Mal hintereinander gewinnt, ist in der heutigen Zeit eine Sensation», ist Klammer voll des Lobes. «Er bringt die Leistung immer dann, wenn er muss. Im Training zeigt er nie, was er drauf hat, im Rennen geht es dann immer auf.»
Österreich ist eine Abfahrtsnation, wir möchten den Abfahrtsweltcup immer gewinnen.
Klammer gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über Feuz spricht. «Er kann springen, er kann kurvenfahren, er kann gleiten – Beat ist der perfekte Abfahrer.» Was Feuz bei seinem Doppelsieg in Kitzbühel in diesem Winter gezeigt habe, sei eine Augenweide gewesen.
Die Österreicher um Matthias Mayer haben sich am Schangnauer in den letzten Jahren die Zähne ausgebissen. «Österreich ist eine Abfahrtsnation, wir möchten den Abfahrtsweltcup immer gewinnen», gibt Klammer unumwunden zu, «doch Beat hat uns das in den letzten Jahren immer verwehrt.»
Die Vergangenheit nicht vergessen
Für Feuz sind all diese Erfolge nach der langen Leidensgeschichte keine Selbstverständlichkeit. Seine Karriere stand nach einer Knieinfektion, als sogar eine Amputation im Raum stand, auf der Kippe. «Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 4 Mal hintereinander den Abfahrtsweltcup gewinnen werde, hätte ich höchstens gelächelt», sagt der 34-jährige Feuz heute.
Weltcupsieger, Kugelgewinner, Weltmeister – all das hat Feuz in seiner ruhmreichen Karriere bereits erreicht. Bleibt noch das grosse Ziel Olympiasieger. «Eine Medaille habe ich, aber noch keine goldene. Das ist sicher ein Ziel», blickt der Schweizer auf die Olympischen Spiele 2022 in Peking voraus. «Es wäre schön, wenn es funktionieren würde. Wenn nicht, ist das aber kein Weltuntergang.»