Nach den Olympischen Spielen in Peking und ein paar erholsamen Tagen zuhause sind die Schweizer Techniker zurück im Weltcup. In Garmisch-Partenkirchen stehen am Wochenende gleich 2 Slaloms auf dem Programm. Zum ersten Mal seit 2010 und dem Sieg von Lokalmatador Felix Neureuther wird im Wintersportort in Bayern wieder um die Kippstangen gefahren.
Eine sichere Siegerwette gab es in den bisherigen Rennen eigentlich nie. 6 unterschiedliche Sieger und 14 verschiedene Podestfahrer standen in den 6 Weltcup-Slaloms seit Saisonbeginn zu Buche. Ob auch am «Gudiberg» wieder jemand zuschlägt, der noch nie zuoberst stand?
Yule und Meillard als aussichtsreichste Podest-Kandidaten?
Aus Schweizer Sicht wäre das zu begrüssen. Noch immer ist Daniel Yule der Einzige aus dem Swiss-Ski-Team, der es als 2. von Wengen aufs Treppchen schaffte. «Dieses Jahr ist wirklich verrückt», sagt auch der Walliser zum bisherigen Saisonverlauf. «Ich hoffe, dass ich die Hundertstel dieses Mal wieder auf meine Seite ziehen kann.» Die einigermassen steile Piste mit vielen Übergängen sollte Yule eigentlich nicht schlecht liegen. Vor allem im unteren Teil sei noch einiges an Zeit gutzumachen – oder auch zu verlieren.
Loïc Meillard, der im Olympiaslalom eine Medaille als 5. nur um 1 Zehntel verpasst hatte, hofft gleichfalls darauf, dass es ihm in Garmisch endlich wieder einmal nach ganz vorne reicht. Für ihn ist die Abwechslung an der Spitze ein klares Zeichen der grossen Qualität im Fahrerlager. «Jeder muss 120 Prozent geben. Wenn wir am Limit fahren, gibt es halt viele Wechsel», so Meillard. Der 25-Jährige weiss, dass es für den gewünschten Exploit 2 konstant gute Läufe braucht. Noch hat er das in dieser Saison nicht richtig auf die Reihe gebracht.
Seit ich die Rückenprobleme habe, muss ich effizienter fahren.
Aufwärtstendenz zeigt sich bei Marc Rochat. Er fuhr zuletzt 4 Mal in Folge in die Punkte – für den für seinen riskanten Fahrstil bekannten Waadtländer eher ungewöhnlich. Ironischerweise macht Rochat für seinen Wandel auch die Rückenprobleme verantwortlich, die ihn zuletzt quälten: «Seit ich diese Probleme habe, muss ich viel effizienter fahren. Das hat mir geholfen, schnell zu sein.»
Einen Podestplatz gibt er für Garmisch als Ziel aus. Kein Wunder: Selten schien die Gelegenheit für ambitionierte Aussenseiter so günstig wie heuer.