Auf Marco Odermatt wartet eine sehr intensive Wettkampfphase. In den nächsten 5 Tagen stehen ebenso viele Rennen auf dem Programm. Den Anfang macht am Donnerstag in Gröden eine verkürzte Abfahrt. Weiter geht es am Freitag mit einem Super-G, am Samstag steht die Originalabfahrt auf der Saslong an. Das Mammutprogramm wird mit 2 Riesenslaloms am Sonntag und Montag in Alta Badia abgeschlossen.
Verzicht auf Abfahrt vom Samstag möglich
Für Allrounder Odermatt, der grundsätzlich alle diese Rennen bestreiten würde, ist es eine unglückliche Konstellation. Der Buochser hatte schon nach seinem 2. Platz im Super-G von Beaver Creek am 4. Dezember, der den Abschluss der Nordamerika-Rennen bildete, über die grossen Strapazen und eine gewisse Müdigkeit geklagt.
Angesichts der 5 Rennen in 5 Tagen erwägt Odermatt deshalb, die Abfahrt vom Samstag auszulassen. So hätte er vor den Riesenslaloms in Alta Badia einen wertvollen Ruhetag. Zudem erklärte der 25-Jährige, der letzten Samstag im Riesenslalom von Val d'Isère seinen 3. Saisonsieg gefeiert hatte, gegenüber Blick , dass ihm die Saslong nicht wirklich liege und es ohnehin sehr schwierig werden würde, auf das Podest zu fahren.
5 Massnahmen zur Regeneration
Das Programm bleibt aber auch bei einem Verzicht auf die Abfahrt vom Samstag happig. SRF hat bei Swiss-Ski-Teamarzt Christian Schlegel nachgefragt, was so viele Rennen in kürzester Zeit für die Athleten bedeuten. «Es ist eine sehr hohe Belastung, sowohl mental als auch körperlich. Da muss man Massnahmen ergreifen, um die Regeneration zu optimieren», so der Arzt.
Schlegel nennt 5 Massnahmen, die für eine gute Regeneration entscheidend sind:
- «Die Ernährung muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Bei intensiven Belastungen ist es wichtig, dass man die Speicher möglichst schnell wieder mit Kohlenhydraten und Proteinen füllt.»
- «Es braucht genügend Schlaf . Das ist der wichtigste Punkt und wäre eigentlich auch einfach umzusetzen. Aber es braucht sehr viel Disziplin, zudem schläft man vielleicht in der Wettkampfphase nicht so gut. Wichtig ist, dass man möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett geht und aufsteht. Die innere Uhr sollte man nicht aus dem Konzept bringen.»
- «Erholung durch mentale Techniken . Der Rennstress zehrt mehr an den Athleten als man denkt. Man muss deshalb Ruhe finden, sich abschotten. Es gibt verschiedene Techniken, die man einsetzt. Das ist von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Es gibt Yoga, mentales Training oder auch muskuläre Entspannungstechniken.»
- «Wichtig ist moderate Bewegung mit Ausfahren oder Auslaufen. Generell ist es ein eher regeneratives Training mit tiefer Intensität, von einer Viertelstunde bis zu einer halben Stunde.»
- « Physikalische Massnahmen wie Sauna, Kalt- oder Wechselbäder.»
Wie gut Odermatt diese Massnahmen umsetzen kann, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Immerhin hat er nach diesem Marathon 9 Tage Pause bis zum nächsten Rennen.