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Nach Odermatts Super-G-Sieg Wenn der Hochgelobte wieder von der Bildfläche verschwindet

Nach seinem ersten Weltcupsieg erlebte Marco Odermatt turbulente Stunden. Und schon bald steht er wieder im Starthäuschen.

Diesen «Samichlaus-Tag» wird Marco Odermatt nicht so schnell vergessen: Zuerst eine wilde, äusserst risikoreiche Fahrt, dann das lange Warten in der Leaderbox, gefolgt von einem Pressemarathon, wie ihn der Youngster so noch nicht gekannt hat.

Sein erster Weltcupsieg hat Odermatt turbulente Stunden beschert. «Es ging Schlag auf Schlag. Es gab immer etwas zu tun», so der Nidwaldner zu seinem Programm nach dem Rennen. «Aber es ist unglaublich schön, es gab viele Emotionen innerhalb des Teams. Wir sind eine coole Gruppe, in der jeder dem anderen den Erfolg gönnen mag.»

Marco Odermatt lässt sich feiern.
Legende: Vom Team auf Händen getragen Marco Odermatt lässt sich feiern. imago images

«Der Coup des Hochbegabten»

In der Presse ist man sich einig: Dieser erste Weltcup-Erfolg ist der Anfang von Grossem. «Marco Odermatt ist ein Name, der für Sehnsüchte steht, für Träume. Er soll einer werden, wie ihn die Schweiz lange nicht mehr hatte: einer, der Saison für Saison in mehreren Disziplinen weit vorne steht», gibt der Tages-Anzeiger die Marschroute vor. «Der Coup des Hochbegabten» titelt die Luzerner Zeitung .

Ich starte wahrscheinlich mit der 70. Da haben viele den Fernseher schon ausgeschaltet.
Autor: Marco Odermatt zur bevorstehenden Abfahrt

Auch die geschlagene Konkurrenz fand an der Medienkonferenz nach dem Rennen nur lobende Worte für den Premierensieger. Alexander Kilde, der sich Odermatt um 10 Hundertstel geschlagen geben musste, rechnet jedenfalls damit, dass man den mehrfachen Juniorenweltmeister in den nächsten 20 Jahren des Öfteren ganz vorne sehen wird.

«In 20 Jahren werde ich keine Rennen mehr fahren», ist sich Odermatt sicher. Die «schönen Worte» seiner Konkurrenten schmeicheln ihm aber.

In der Abfahrt wieder hinten anstellen

Mehr Druck verspürt der 22-Jährige ob des ganzen Hypes um seine Person aber nicht. Bereits am Samstagabend Schweizer Zeit steht mit der Abfahrt das nächste Rennen an. «Ich starte wahrscheinlich mit der 70. Da haben viele den Fernseher schon ausgeschaltet», blickt der Nidwaldner voraus. Er könne es deshalb locker angehen.

Odermatt startet am Samstagabend übrigens mit der Nummer 62. Auch wenn es sein Auftritt wohl nicht in die Live-Übertragung schaffen wird. Die Konkurrenz wird Odermatt nach seinem Super-G-Coup bestimmt im Auge behalten.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 06.12.19, 18:40 Uhr

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