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Nach Schweizer Doppel-Podest Odermatt: «Ich fuhr so locker wie seit zwei Jahren nicht mehr»

Ein lockerer Odermatt und ein trotz allem nicht ganz zufriedener Feuz sorgen in der 1. Wengen-Abfahrt für Begeisterung.

Wegen Marco Odermatt kann man sich derzeit nur die Augen reiben. Aber man hat richtig gesehen: Der Nidwaldner fuhr am Freitag tatsächlich auch in der Abfahrt am Lauberhorn aufs Podest. Egal wo der 24-Jährige derzeit am Start steht, im Ziel ist er am Ende meist sehr erfolgreich.

«Ich weiss auch nicht genau, wie das geht», sagte Odermatt nach dem Rennen mit einem Lächeln. Es war immerhin sein erster Auftritt in einer Abfahrt in Wengen überhaupt. Er lerne aber schnell und habe «gute Kumpels», die ihm helfen würden. So haben ihm Beat Feuz und Carlo Janka einige Tipps und Tricks verraten, wie man die tückischen Stellen wie zum Beispiel das Kernen-S am besten meistert. «Das ist Gold wert», so Odermatt.

Keine grossen Erwartungen

Die Umsetzung bleibt aber immer noch an ihm selber hängen – und das meisterte der Gesamtweltcupleader erneut hervorragend. «Momentan passt einfach alles, und das Material ist perfekt. Und wenns läuft, dann läufts einfach. Dann gelingt auch das Brüggli-S ohne Erfahrung», so der Zweitplatzierte.

Riesige Erwartungen habe er diesmal eigentlich nicht gehabt. «Ich bin so locker in ein Rennen gegangen wie wahrscheinlich nie mehr seit 2 Jahren», erklärte Odermatt nach dem Rennen. Dies, weil er letzte Woche im Riesenslalom von Adelboden die «grosse Aufgabe» trotz viel Druck gelöst habe – er gewann das Rennen bekanntlich in fantastischer Manier.

Auch Sieger Aleksander Kilde zollte Odermatt Respekt. «Da wurde es nochmals richtig knapp», sagte der Norweger, der während der Fahrt des Nidwaldners auf dem Leaderthron um seinen Triumph bibberte.

Auch für den drittplatzierten Feuz fand Kilde nur lobende Worte. «So fein wie er werde ich nie fahren können. Bei ihm sieht das immer so leicht aus», so der 29-Jährige.

Nächste Feuz-Chance am Samstag

Feuz selbst, der dreifache Wengen-Sieger, zeigte sich aber kurz nach seiner Fahrt nicht vollends zufrieden – obwohl er da noch die Leaderposition inne hatte. «Mein Lauf war okay, aber nicht top», sagte er. Der Emmentaler ahnte wohl, dass sich noch Fahrer an ihm vorbeischieben könnten. Am Ende waren es mit Kilde und Odermatt nur deren zwei.

Bereits am Samstag hat Feuz aber die nächste Chance, diesmal in der klassischen (und nicht verkürzten) Lauberhorn-Abfahrt, seinen 4. Sieg zu holen. Damit würde sich der 34-Jährige seit Einführung des Ski-Weltcups im Winter 1966 zum alleinigen Rekordhalter am Lauberhorn machen.

Ski alpin

SRF zwei, sportlive, 14.1.21, 12:10 Uhr ; 

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