Akrobatisch wie selten ein Skifahrer zuvor tanzte, rutschte und flog Marco Odermatt das Chuenisbärgli hinunter und der 2. Laufbestzeit an diesem Samstag entgegen. Die Zuschauermenge im Zielraum mit den hunderten Schweizer Fähnchen explodierte förmlich, als der Nidwaldner den 2. Sieg in Folge beim aus Schweizer Sicht lange Zeit geschundenen Adelbodner Riesenslalom einfuhr.
Die Kommentatoren waren TV-Stationen-übergreifend komplett aus dem Häuschen: Von «Marco the greatest Odermatt» (ZDF) über «von einem anderen Stern» (ORF) bis «schlicht unglaublich» (SRF) jagte ein Superlativ den nächsten.
Kristoffersen als Motivator
Und der Brett-Künstler selber? «Es ist unglaublich geil. Aber es war sowas von am Limit. Es hätte zwei-, dreimal auch anders kommen können», ist sich Odermatt der Risiko-Fahrt bewusst. Für ihn war am Start oben aber klar: «Ich wusste, dass ich Henrik (Kristoffersen, d. Red.) nicht gewinnen lassen kann, ich musste einfach Gas geben.» Die Fans zahlten es dem 25-Jährigen im Ziel zurück.
Auf dem weissen Band in grün-brauner Umgebung zeigte Odermatt vor allem mit seinem Spektakel-Run im 2. Durchgang, dass die Piste trotz den hohen Temperaturen in einem erstaunlich guten Zustand war. Die Adelbodner hätten einen wunderbaren Job gemacht, so das Lob des Siegers und auch des zweitklassierten Kristoffersen, der letztlich um 0,73 Sekunden hinter Odermatt lag.
Mit nunmehr 13 «Riesen»-Podestplätzen in Serie feilt der bisherige Dominator der Saison weiter an seinen überragenden Statistiken. Mit dem 17. Weltcup-Sieg baut Odermatt auch seine Führung im Gesamtweltcup (+400 Punkte auf Aleksander Kilde) und in der Riesenslalom-Wertung (+115 Punkte auf Kristoffersen) weiter aus.