Während andere von schlechter Sicht sprechen, schwärmt Marco Odermatt von einer «mystischen Stimmung». Gemeint ist der Nebel, der sich am Chuenisbärgli hartnäckig hielt und Odermatts Triumph im Riesenslalom den Zuschauern beinahe vorenthielt. Den Nidwaldner liessen die störenden Schwaden kalt: «Ich habe das noch gerne. Es gibt eine spezielle Atmosphäre.»
Bei seinem 3. Sieg am Stück in Adelboden hat Odermatt mit 1,26 Sekunden nicht nur den bislang grössten Vorsprung auf die Konkurrenz herausgefahren, sondern sich auch noch (in weiser Voraussicht?) festlich gekleidet. «Ich habe extra für Adelboden den Discokugel-Helm angezogen. Das passt gut zum Skifest hier.»
Ich konnte mittlerweile bei allen Bedingungen und in jeder Situation Rennen gewinnen – das gibt Selbstvertrauen.
Dass Odermatt eine Party beinahe schon eingeplant hat, kommt nicht von ungefähr. Der 26-Jährige dominiert den Riesenslalom aktuell nach Belieben und steht in seiner Paradedisziplin bei phänomenalen 23 Podestplätzen in Serie.
«Ich konnte mittlerweile bei allen Bedingungen und in jeder Situation Rennen gewinnen. Das hilft natürlich, wenn man oben am Start steht», erklärt Odermatt seine Vorherrschaft.
Angefeuert von Alina und Stella
Überrascht wurde der Gesamtweltcup-Führende im SRF-Interview nach dem Rennen von einer speziellen Aufnahme von der Tribüne: Seine Schwester Alina und seine Freundin Stella Parpan jubelten dem Überflieger gemeinsam zu. «Es ist schön, sie zu sehen. Normalerweise sehe ich sie nie», erklärt Odermatt.
Zwischen den Läufen habe er keine Zeit, seine Liebsten zu treffen, am Abend sei es dann aber soweit. «Jetzt gibt es dann ein Fest», ist er sich sicher.