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«Odi» mit nächstem Podest «Schon am Start gedacht: ‹Das zu schlagen, wird nicht einfach›»

Marco Odermatt egalisiert beim Super-G von Wengen den nächsten Rekord. Dass es an Cyprien Sarrazin aber kein Vorbeikommen gibt, ahnte er schon früh.

Bei Marco Odermatts aktueller Dominanz im Skirennsport verwundert es nicht, dass er einen Rekord nach dem anderen aufstellt. Mit dem 2. Platz im Super-G am Lauberhorn hat der Nidwaldner nun eine weitere Bestmarke egalisiert: Er baute seine Podestserie in dieser Disziplin auf 12 Rennen aus und zog damit mit Hermann Maier (AUT) gleich, der diesen Rekord zwischen 2001 und 2004 aufgestellt hatte. Bereits Ende Monat in Garmisch könnte Odermatt zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen.

Warterei kostete «viel Energie»

Dass es an diesem Freitag aber nicht für den Sieg reichen würde, hatte «Odi» schon vor dem Start geahnt: «Ich habe seine Fahrt gesehen und gedacht: ‹Das zu schlagen, wird nicht einfach.›» So kam es dann auch: Trotz einer sehr schnellen Fahrt büsste er auf die sensationelle Zeit von Cyprien Sarrazin 58 Hundertstel ein. Angesichts der Umstände ist Odermatt damit «sehr, sehr zufrieden».

Der 26-Jährige stand beim üblen Sturz von Alexis Pinturault, der mit dem Helikopter abtransportiert werden musste und so für einen längeren Unterbruch sorgte, nämlich noch oben. Diese Pause kostete nicht nur «viel Energie», sondern könnte auch am Mindset etwas verändert haben. «Gerade, wenn Alexis stürzt, der praktisch nie Fehler macht, ist vielleicht im Unterbewusstsein ein Prozent Sicherheit mitgefahren», so Odermatt.

«Vor dem Rennen keine Kurve gefahren»

Auch Sieger Sarrazin spricht im SRF-Interview über Pinturault: «Heute ist es schwierig, den Sieg zu geniessen.» Seine Gedanken seien bei seinem Teamkollegen, auch den Erfolg widmet er seinem Landsmann. Zum Zeitpunkt des Sturzes war Sarrazin bereits im Ziel. Die von Odermatt angesprochene Sicherheit war in Sarrazins Kopf bei dessen Fahrt also noch nicht präsent.

Dadurch aber seine hervorragende Leistung zu schmälern, wäre vermessen. Dem 29-Jährigen gelang ein Traumritt von A bis Z, der ihm überlegen den 1. Super-G-Sieg der Karriere einbrachte. Neben den «grossen mentalen Fortschritten» spricht er vor allem über die Regeneration nach dem Abfahrtspodestplatz am Donnerstag: «Ich habe alle meine Energie aufgespart und bin vor dem Rennen keine einzige Kurve gefahren.» Die Strategie, «nur 2 Minuten am Tag Vollgas zu geben», ist für Sarrazin also voll aufgegangen.

SRF zwei, sportlive, 12.1.2024, 12 Uhr ; 

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