Ein Weltcup-Neuling ist Josua Mettler zwar nicht. In den vergangenen beiden Saisons ging der 25-Jährige an insgesamt vier Abfahrten und einem Super-G auf höchster Stufe an den Start. Doch der Winter 2023/24 wird für den Toggenburger trotzdem zum eigentlichen Premieren-Winter im Weltcup. Denn als Europacup-Gesamtsieger der abgelaufenen Saison hat Mettler im Weltcup in allen Disziplinen einen Startplatz auf sicher – und wird das Schweizer Kontingent nicht belasten. Gut möglich also, dass sich Mettler diese Saison regelmässig mit den Besten messen wird.
Meine Stärke ist, dass ich alle drei Disziplinen ziemlich gut kann.
Ein erstes Mal war dies beim Riesenslalom im Oktober in Sölden der Fall. Dieser musste jedoch im 1. Lauf abgebrochen werden (Mettler lag auf Rang 34). Die nächste Gelegenheit bietet sich Mettler in Beaver Creek. Im US-Bundesstaat Colorado stehen von Freitag bis Sonntag zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm. Läuft alles nach Plan, steht Mettler dreimal am Start. Schliesslich ist der Ostschweizer in den Speed-Disziplinen und im Riesenslalom zu Hause und sagt über sich: «Meine Stärke ist, dass ich alle drei Disziplinen ziemlich gut kann.»
Mehr Ruhe dank Fixplatz
Mettler geniesst dank seinen starken Leistungen im Europacup den Luxus, dass er sich nicht intern für die einzelnen Rennen qualifizieren muss – auch in Beaver Creek nicht. Das heisst, er kann sich Stück für Stück an die Strecke herantasten. Am Dienstag und Mittwoch tat er dies in den ersten beiden Trainings mit den Plätzen 58 (+ 3,19 Sekunden) und 47 (+ 3,18 Sekunden).
«Diese Ausgangslage gibt mir etwas Ruhe. Ich kann mich voll aufs Training respektive aufs Rennen konzentrieren», sagt Mettler. Vor allem auf einer Strecke wie in Beaver Creek sei dies ein zusätzlicher Vorteil: «Wenn du hierher kommst und die Strecke noch nie live gesehen hast – dann ist es selbstverständlich, dass du nicht sofort über jede Kuppe Vollgas gibst.» Oft sei es so, dass es auf einer neuen Strecke auf das 2. Training hin einiges anzupassen gebe, so Mettler: «Und wenn du dann im 2. Training gleich eine Quali fahren musst, dann ist das nicht ganz einfach.»
Wohin führt Mettlers Weg in diesem Winter?
Nach den Speed-Rennen in den USA kehren Mettler und der Weltcup-Tross nach Europa zurück. Am 09./10. Dezember stehen in Val d'Isère je ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm. Welche Weltcup-Rennen Mettler in diesem Winter bestreitet, steht noch nicht fest. «Wir haben die Saison noch nicht zu 100 Prozent durchgeplant. Zu Beginn werde ich sicher alle drei Disziplinen fahren. Mitte Saison wird sich dann wohl herauskristallisieren, in welche Richtung es für mich geht.»
Selbst eine (temporäre) Rückkehr in den Europacup ist eine Option, sollten die Resultate ausbleiben. Doch vorerst gilt der ganze Fokus der «Birds of Prey» in Beaver Creek. Denn auf der «Raubvögel-Piste» will sich Mettler schon einmal im Weltcup festkrallen.