Auch wenn ihm der erste Weltcupsieg noch fehlt – Mauro Caviezel gehört seit letzter Saison zu den besten Skifahrern der Welt. Der 31-Jährige hatte im letzten Jahr zum Saisonauftakt gezeigt, dass mit ihm ganz vorne zu rechnen ist. Im ersten Super-G-Rennen der Saison in Lake Louise fuhr er auf den 3. Rang – und verpasste anschliessend in Beaver Creek den Sieg sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G zweimal als Zweiter nur knapp.
Es war sicher schön. Aber es ist eine neue Saison. Alles beginnt bei null.
So reist er heuer mit guten Erinnerungen an: «Es war sicher schön im letzten Jahr.» Er lässt darauf aber sogleich die Warnung folgen: «Es ist eine neue Saison. Alles beginnt wieder bei null.» Man habe verschiedene neue Sachen im Setup ausprobiert. Hinzu kommt: Der erste Trainingslauf verlief nicht wie gewünscht. «Die Linienwahl war nicht ideal. Es gibt noch viel zu analysieren.»
Besseres Gefühl im Super-G
So will der Bündner dieses Mal in Lake Louise – im Gegensatz zum letzten Jahr – bereits in der Abfahrt ganz vorne mitmischen. Er habe auch dieses Jahr im Super-G wieder ein etwas besseres Gefühl als in der Königsdisziplin. Aber mit der richtigen Feinabstimmung soll es klappen: «Bei mir ist es vor allem das Material», sagt Caviezel. Schuhe, Elastizität, Service müssen stimmen. Oder einfacher ausgedrückt: «Es muss alles aufgehen.»
«Kalte Füsse» hat Caviezel ob des anstehenden Rennens nicht – höchstens wegen den kalten Temperaturen. Das Thermometer sackte im Training auf unter minus 20 Grad ab. Der aggressive Schnee verlange deshalb eine feine Fahrweise, «plus eine Kampflinie», wie der letztjährige Dritte der Super-G-Gesamtwertung analysiert.
Folgt der erste Weltcupsieg?
Auf der Strecke mache Caviezel die Kälte aber nichts aus. «Da ist man fokussiert und merkt nichts.» Die einzige Herausforderung: «Man muss schauen, dass die Füsse das Gefühl behalten. Aber da weiss ich mittlerweile, wie ich damit umgehen muss».
Vor der Saison der Bestätigung ist der Druck so gross wie nie. Gelingt der Feinschliff, ist Caviezel aber zuversichtlich, dass er zum Auftakt erneut vorne mitmischen kann. Behält der Bündner die Konstanz des letzten Jahres, dann könnte es auch mit dem langersehnten ersten Weltcupsieg klappen.
Resultate
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 29.11.2019