Der Super-G von Lake Louise steht unter einem schlechten Stern, musste das Rennen doch auch am Nachholtermin in Bormio abgesagt werden. Dies ist für die Speedfahrer doppelt bitter, da der zweite Super-G auf der «Pista Stelvio» am Donnerstag der letzte vor den Olympischen Spielen in Peking (ab 4. Februar) gewesen wäre.
Für FIS-Renndirektor Markus Waldner war deshalb sofort nach der Absage klar: «Wir versuchen immer sofort nachzuholen, so früh wie möglich und vor allem vor Olympia – weil die Fahrer diese Rennen für Punkte und so weiter brauchen.»
Hoffentlich finden wir eine Lösung mit dem Veranstalter in Wengen und Swiss Ski.
Und das Gedankenkarussell des Südtirolers lief gleich im Interview mit SRF auf Hochtouren: Da die nächsten Rennen in der Schweiz stattfinden, werde er jetzt den Schweizer Skiverband kontaktieren. «Hoffentlich finden wir eine Lösung mit dem Veranstalter in Wengen und Swiss-Ski. Eine Option wäre, den Super-G dort zu auszutragen.»
Ein Weltcup-Super-G in Wengen 1994
Ein Super-G in Wengen? Das klingt im ersten Moment ungewohnt – doch es wäre keine Premiere. In der Saison 1993/1994 gab es den bislang einzigen Super-G am Lauberhorn, zudem fanden Anfang 2000er im FIS-Wettbewerb und später im Europacup einige Super-G in Wengen statt.
Klar ist, dass einige der Highlights wie der «Hundschopf» oder die «Minschkante» dann nicht befahren werden könnten. «Das liesse sich mit dem Super-G von der Länge her bis ins Ziel runter nicht vereinbaren», erklärt SRF-Skiexperte Marc Berthod. Da man diese Highlights der Strecke jeweils auch alle schon am Freitag dabei haben wollte, wurde bislang neben der traditionellen Lauberhorn-Abfahrt eine Kombination ausgetragen.
Gemäss Waldner wäre ein Start ab dem «Brüggli» denkbar. Berthod glaubt, dass die Strecke nicht zuletzt mit dem Ziel-S auch für einen Super-G attraktiv wäre. Ob es bei einem reinen Gedankenspiel bleibt oder ob Marco Odermatt, Beat Feuz und Co. in Wengen in den Genuss eines Super-G kommen, wird sich in den nächsten Tagen weisen.