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Stimmen nach Wengen-Training Hintermann: «Alles was wichtig ist, habe ich verbockt»

Trotz starker Leistungen im Training gibt es bei den Schweizern am Lauberhorn noch Luft nach oben.

In den letzten Wochen lief es Niels Hintermann wie am Schnürchen, fuhr er doch in Gröden und Bormio zweimal auf den 3. Platz. Das 1. Training in Wengen am Dienstag lief für den sensationellen Kombinationssieger von 2017 dagegen trotz Rang 8 noch gar nicht nach Wunsch: «Alles, was nicht so wichtig ist, habe ich gut getroffen. Und alles was wichtig ist, habe ich verbockt.» Er sei in gewissen Passagen allerdings auch bewusst «clever» gefahren und habe Energie für die 3 Rennen (Super-G, 2 Abfahrten) gespart.

Unmittelbar hinter Hintermann reihte sich Carlo Janka ein, der in dieser Saison noch gar kein Rennen bestreiten konnte. In Bormio hatte er die Trainings absolviert, dann aber wegen schlechter Sicht auf die Abfahrt verzichtet. «Es ist für mich wichtig, dass ich die Piste sehe, sehe was auf mich zukommt. Sobald ich nichts mehr sehe, geht gar nichts mehr», erklärte der Routinier sein Dilemma. In Wengen – bei schönem Wetter – könnte dagegen etwas drinliegen, liess Janka, der Sieger von 2010, verlauten.

Von einem starken Swiss-Ski-Team mit 4 Fahrern in den Top Ten war Stefan Rogentin am Dienstag überraschenderweise der Beste. Der 27-Jährige wollte sich danach aber nicht zu viel auf seinen 2. Platz einbilden: «Hier mogeln im Training noch einige, deshalb sieht es dann für mich so aus», meinte er, der sich auf der Fahrt «gar nicht so speziell gut gefühlt» habe.

Gut sei jedoch das Gefühl grundsätzlich in Wengen. «Es ist immer ein Genuss, hier fahren zu dürfen. Dass nach 2:30 Minuten dann alles brennt, ist die einzige Schattenseite», scherzte ein lockerer Bündner im Zielraum.

Gemischte Erinnerungen an Wengen hat Urs Kryenbühl. Einerseits sei da die Vorfreude über die Heimrennen, andererseits verletzte er sich hier vor 2 Jahren kurz nach dem Start am Fussgelenk. «Als ich auf die Startkurve zugefahren bin, sind diese Erinnerungen wieder hochgekommen. Deshalb habe ich bewusst ein wenig rausgenommen und mehr genossen», gab der 27-Jährige zu. Auch die Bedingungen hätten es ihm nicht leicht gemacht. «Einmal war es weich, dann eisig, das hat mich ein wenig überfordert.»

Radio SRF 1, Bulletin von 17:10 Uhr, 11.01.22 ; 

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