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Training am Ort des Sturzes Gisins wichtiger Schritt auf dem Weg zurück

Vor einem Jahr stürzte Marc Gisin in Gröden fürchterlich. Nun hat er sich erneut auf die Saslong gewagt – jedoch nur trainingshalber.

Es waren schlimme Bilder am 15. Dezember 2018. Auf der Abfahrt in Gröden stürzte Marc Gisin unmittelbar vor den Kamelbuckeln, wurde durch die Luft geschleudert und blieb regungslos auf der Piste liegen.

Der Engelberger zog sich mehrere Brüche zu, die Lunge wurde beschädigt, das Becken eingedrückt. Die Saison war für Gisin schon im Dezember gelaufen.

Die Rückkehr nach 369 Tagen

Nun tastet sich der 31-Jährige langsam in den Weltcup zurück. In Lake Louise (CAN) bestritt er beide Trainings und in Beaver Creek (USA) eines. Die Rennen liess er jeweils aus.

In dieser Woche kehrte Gisin an den Ort seines Horrorsturzes zurück. Nachdem am Mittwoch nur besichtigt und nicht gefahren werden konnte, wagte sich der Innerschweizer tags darauf wieder die Saslong hinunter. Genau 369 Tage nach seinem Unfall.

Es ist ein schöner Sprung, ich habe ihn eigentlich immer gemocht. Und er ging heute sehr weit.
Autor: Marc Gisin über die Kamelbuckel

Es ist für Gisin der nächste Comeback-Schritt. Vielleicht der bislang wichtigste. «Ich war nicht nervöser als in Lake Lousie oder in Beaver Creek», sagt ein erkälteter Gisin nach dem Training im Zielraum. «Aber es tut gut, dass ich diese Piste heruntergekommen bin.»

Es habe ihm wohl geholfen, dass er keine Erinnerungen an den Sturz habe, glaubt Gisin. Und er hofft, dass diese Trainingsfahrt im Unterbewusstsein etwas bewirkt habe. «Nun bin ich wieder über die Kamelbuckel gesprungen. Es ist ein schöner Sprung, ich habe ihn eigentlich immer gemocht. Und er ging heute sehr weit.»

Ich mache jetzt eine Pause und werde Bormio ganz auslassen.
Autor: Marc Gisin zu den kommenden Wochen

Wie schon in Nordamerika wird Gisin auch in Gröden das Rennen (am Samstag) nicht fahren. Es käme noch zu früh. «Ich mache jetzt eine Pause und werde Bormio (am 28. Dezember; die Red.) ganz auslassen», so Gisin, der noch am Donnerstag aus Gröden abreiste. Die kommenden Wochen widmet der Abfahrtsspezialist dem Training. «Der Abstand zur Spitze ist noch sehr gross.»

Fernziel Lauberhorn

Wenn alles gut läuft, wird Gisin Mitte Januar die Trainings zur Lauberhornabfahrt bestreiten. Und wer weiss, vielleicht steht er am 18. Januar dann unter Eiger, Mönch und Jungfrau sogar beim Rennen im Starthäuschen.

Sendebezug: SRF zwei, sportflash, 19.12.2019 20:00 Uhr

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