Urs Kryenbühl hätte sein Comeback gerne beschleunigt. Doch die Gesundheit durchkreuzte seine Pläne. Zu schwer wog das Handicap, das er bei seinem Sturz vor gut 6 Wochen im Super-G von Beaver Creek davongetragen hat. Zurück in der Heimat lautete die Diagnose: mittelschwere Hirnerschütterung, leichter Riss am linken Innenband und starke Schienbein-Prellungen.
Umso spezieller findet es der 24-jährige Schwyzer, dass er nun beim Heimrennen am Lauberhorn wieder in den Skizirkus einsteigen darf. Er tut dies «eigentlich unvernünftig mit nicht einem richtigen Trainingstag in den Beinen».
Vor allem in den flachen Passagen denkt man viel nach und merkt, wie die Beine schwer werden.
Unter diesen Vorzeichen lässt sich der 64. Rang von 85 Gewerteten (mit 7,49 Sekunden Rückstand) bei der 1. Probefahrt zur Abfahrt in Wengen als gelungen bezeichnen. «Das Gefühl war gut, ich kam schmerzfrei runter. Langsam kann ich mich wieder ans Limit tasten», kommentierte Kryenbühl.
Böse Gedanken vertreiben
Vor seinem Rückschlag durfte der B-Kader-Athlet mit dem Saisonauftakt zufrieden sein. Er fuhr in beiden Nordamerika-Abfahrten in die Punkte (22. und 25. Rang). Somit kratzte er an seinem Weltcup-Bestergebnis, einem 20. Platz aus dem Super-G in Kvitfjell im Winter 2017/18.
Ob der Speedspezialist schon wieder solche Ambitionen hegen darf, ist aufgrund des Trainingsrückstands fraglich. Sicher aber kommt ihm vor der Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau sein Durchhaltewille entgegen. So sagt Kryenbühl: «Auf dieser extrem langen Piste hier muss jeder an seine Grenzen gehen. Vor allem in den flachen Passagen denkt man viel nach und merkt, wie die Beine schwer werden. Doch dann beisst man eben auf die Zähne.»
Hören Sie im Video oben, was sich Kryenbühl für seine 2. Lauberhorn-Abfahrt am Samstag effektiv vornimmt.
Ski-Weltcup Männer
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 14.01.2019 22:25 Uhr